Straßenbeleuchtung in Haan Stadt weist Vorwurf der JU zurück

Haan · In einem Schreiben an JU-Chef Tim Feisel stellt die Technische Beigeordnete klar, die Aktivitäten der Stadt seien deutlich älter als der politische Antrag.

"Mitlaufendes Licht": Mark Gieseler (Netzplaner für Straßenbeleuchtung bei Westnetz) kann die Straßenbeleuchtung auch über eine Handy-App steuern.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(peco) Mit einer ausführlichen Stellungnahme hat die Haaner Stadtverwaltung auf Kritik der Jungen Union rund um die Vorstellung der neuen intelligenten Straßenbeleuchtung reagiert. Nach der Präsentation von 14 Laternen im Bereich des Gymnasiums, der Diekermühle und der Horstmannsmühle mit der Firma „Westnetz“ hatte die JU sich irritiert über das Vorgehen der Verwaltung gezeigt und auf einen eigenen Antrag aus dem vergangenen Jahr zu dem Thema verwiesen. Ein versprochener Termin von Stadt und Politik bei „Westnetz“ habe bis heute nicht stattgefunden – stattdessen habe die Verwaltung nun eine öffentliche Präsentation veranstaltet und das Projekt als eigene Idee verkauft. Dies sei kein fairer Umgang mit der Politik.

In einem Schreiben an den JU-Vorsitzenden Tim Feisel stellt die Technische Beigeordnete Christine Petra Schacht jetzt klar: „Die Stadtverwaltung wurde mit der Einführung der Lichtökologischen Richtlinie beauftragt, die Erneuerung der Straßenbeleuchtung an die Bedürfnisse der Tierwelt und den Willen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung auszurichten.“ Bei der Planung der Erweiterung der Straßenbeleuchtung im Bereich der Diekermühle sei vor diesem Hintergrund evaluiert worden, welche technische Lösung sinnvoll eingesetzt werden könne. „Es gehört zum laufenden Geschäft der Verwaltung, unter den genannten Möglichkeiten und Schranken zu agieren“, führt Schacht aus. Der Einsatz des „laufenden Lichts“ umfasse die Errichtung einfacher Straßenbeleuchtungskörper, die um einen Bewegungssensor erweitert seien. Ziel sei es, die Lichtverschmutzung in dem zu beleuchtenden Grüngürtel des Gymnasiums Adlerstraße auf das nötigste Minimum zu reduzieren, ohne das Sicherheitsbedürfnis der Fußgänge und Radfahrer zu konterkarieren.

„Das ,laufende Licht‘ ist keineswegs gleichzusetzen mit Smart Poles oder dem allgemein gefassten Begriff von ,Smarter Beleuchtung‘, die noch viel mehr Möglichkeiten als nur eine Bewegungssensorik bietet“, betont Schacht. Die Junge Union habe in ihrem Antrag selbst geschrieben, intelligente Straßenbeleuchtungen seien nicht nur mit Bewegungssensoren ausgestattet, sondern bezögen auch Verkehrs- und Wetterdaten ein, sodass eine manuelle Einstellung der Betriebszeiten überflüssig sei.

Laut Stadt datiert Westnetz-Angebot auf 8. September 2021

Die Planungen für die Errichtung des „laufenden Lichts“ an der Diekermühle gehen der Stadt zufolge bereits auf Mitte 2021 zurück „und liegen damit deutlich vor der Antragstellung durch die Junge Union“. Das von der Verwaltung nach Abschluss der Planungen beauftragte Angebot der Westnetz GmbH datiere vom 8. September 2021, also rund drei Wochen vor dem Ausschusstermin, bei dem die JU ihren Antrag gestellt habe. Unabhängig davon stehe die Verwaltung weiterhin in engem Kontakt mit der Westnetz GmbH, um das gemeinsame Treffen mit der Innovationsabteilung für Smart Poles zu organisieren. Aufgrund der pandemischen Lage habe es bisher noch nicht umgesetzt werden können: „Wir sind allerdings zuversichtlich, dass ein Besuch in den nächsten Monaten möglich wird.“