Ittertal-Gutachter gibt grünes Licht für neue Gewerbegebiete
Die 115 Seiten starke Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Ansiedlungen in Piepersberg-West und Fürkeltrath II befürwortet werden.
Haan/Solingen. Das Gesamtgutachten Ittertal liegt auf dem Tisch, Unter dem Strich kommt die 115 Seiten starke Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Gewerbeansiedlungen in Piepersberg-West und Fürkeltrath II befürwortet werden. Von den neun Hektar Fläche in Fürkeltrath II allerdings nur rund die Hälfte. Das jedenfalls ist die Empfehlung des Planungsbüros BKR aus Aachen an die Kommunalpolitik. Durch diesen Vorschlag würde die Stadt — entgegen den bisherigen Planungen — großflächige Abstände und Korridore zum sensiblen Bachtal einhalten; so dass bei dieser Verkleinerung der Fläche nachteilige Auswirkungen auf die klimatische und ökologische Funktion des regionalen Grünzugs gemindert werden.
Fürkeltrath II und Piepersberg-West böten aus ökonomischer Sicht günstige Voraussetzungen für die Weiterentwicklung zu Gewerbeflächen und wiesen im Vergleich eine mittlere ökologische Wertigkeit auf. Dagegen fallen Buschfeld und der Keusenhof in Ohligs durchs Sieb — letzteres Gebiet vor allem, weil die Entwicklung eines Gewerbegebietes dort zwar ökologisch, aber wirtschaftlich nicht vertretbar erscheint. In der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität am 11. Februar im kleinen Konzertsaal wird sich die Politik erstmals mit dem Gesamtgutachten beschäftigen.
Das wurde im Oktober 2014 in Auftrag gegeben. Neben dem Klimagutachten flossen hier auch Aspekte des Biotop- und Artenschutzes mit Flächenschutz in die Gesamtbetrachtung ein. Für die Bürgerinitiative „Rettet das Ittertal“ ist das Gesamtgutachten zumindest ein Teilerfolg. Sie hat sich in der Vergangenheit stets kritisch und ablehnend gegen die vier neuen Gewerbeansiedlungen im Ittertal geäußert. Das betrifft auch das Gebiet Fürkeltrath II. Acht Meter Höhenunterschied sind in diesem Gebiet zu verzeichnen, am Rande des Geländes ist seit langem ein landwirtschaftlicher Betrieb ansässig. Piepersberg-West würde durch Gebäude und versiegelte Flächen das Ittertal massiv in seiner natürlichen Funktion als Biotop-Verbund und Kaltluftentstehungsraum beeinträchtigen.