Kein Geld fürs Fabry-Museum
Die Pläne für den Neubau liegen seit 2008 auf Eis.
Hilden. Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Stadt hart daran arbeitete, ihr Museum neu zu bauen und zu erweitern. Jetzt, im Jahr des 25-jährigen Bestehens des Wilhelm-Fabry-Museums, ist es an der Zeit, an die Pläne zu erinnern. Sie scheiterten bisher am Geld.
Ein Vorschlag des Baudezernenten sah 2008 vor, auf der Ecke Eller-/Benrather Straße einen Museumsneubau zu errichten. An der viel befahrenen Kreuzung würde das Fabry-Museum ganz anders öffentlich wahrgenommen werden als jetzt versteckt in einem Hinterhof.
Die Stadt hat sich die entsprechenden Grundstücke als potenzielle Erweiterungsfläche bereits gesichert und dafür einen siebenstelligen Betrag gezahlt, so (Alt-)Bürgermeister Horst Thiele bei einem Empfang für den Förderverein des Museums.
Architektur-Studenten entwickelten in einem Wettbewerb Visionen für ein neues Museum. Daraus machten die Planer im Rathaus einen städtebaulichen Entwurf, der einstimmig in einen Bebauungsplan (Nummer 240) gegossen wurde. Der Neubau würde demnach unmittelbar an der Ellerstraße stehen, ein architektonisches „Ausrufezeichen“.
Der Neubau könnte mit einem überdachten Gang mit der frei stehenden Alten Kornbrennerei verbunden werden und würde den Museumshof und einen neuen Museumsgarten gegen Verkehrslärm abschirmen. Der heutige Museumsbau würde abgerissen. Alle Fraktionen standen im Prinzip hinter den Plänen — und stehen es wohl weiterhin. Problem: Der Museumsneubau würde geschätzt 20 Millionen Euro kosten. Angesichts der Millionenlöcher im städtischen Haushalt wollte sich bislang keine Fraktion für ein millionenschweres „Luxus-Projekt“ stark machen.
Zum Fabry-Museums-Jahr 2010 wurde der Museumshof aufgewertet und eine neue Zufahrt von der Poststraße aus angelegt. Unstrittig ist auch, dass ein Museumsneubau städtebaulich das gesamte Bahnhofsquartier aufwerten würde. Das betont auch Kulturdezernent Reinhard Gatzke: „Auch wenn die aktuelle finanzielle Situation einen baldigen Start nicht erwarten lässt, gilt es, diese Chance zu erhalten und für die Idee weiter zu werben.“