Keine Mehrheit für einen Stadtgarten in Haan
Der Anbau von Nutzpflanzen in den Parks bleibt eine Idee. Für den Betriebshof ist das Projekt derzeit zu groß.
Haan. Die Stadt Andernach hat ihre öffentlichen Grünflächen aufgewertet, in dem sie dort Nutzpflanzen anbaut. Gemüsesorten wie Möhren und Bohnen, Obst, Beerensorten, Spaliergehölze, Küchenkräuter oder Schnittpflanzen werden in den Parks gepflanzt — und die Bürger sind ausdrücklich zur Ernte eingeladen.
Das Projekt in Andernach hat Ratsfrau Meike Lukat, die auch der Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan vorsitzt, zum Anlass genommen, ähnliches für die Stadt Haan zu fordern. Der städtische Betriebshof sollte, so ihr Antrag, in diesem Jahr in den innerstädtischen Grünflächen einen Stadtgarten anlegen — in Anlehnung an die „Essbare Stadt Andernach“, die den Bundeswettbewerb „Lebenswerte Stadt“ gewonnen hat.
„Ich will nicht, dass wir Streuobstwiesen im innerstädtischen Bereich anlegen, sondern dass wir uns ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten mit einem ganzheitlichen Ansatz“, warb sie. Es sollte mehr sein als hier und da ein Beet in einen Kräutergarten umzuwandeln. Eine Mehrheit fand sie nicht.
Technischer Dezernent Engin Alparslan wies daraufhin, dass es im Gegensatz zu Andernach in Haan keine zusammenhängenden Grünflächen gibt. Das Pflegen der zersiedelten Struktur der Grünflächen erfordere einen entsprechenden Aufwand. „Wenn wir Gemüse anbauen, müssen wir das auch pflegen“, sagte er. „Auch bedarf so ein Projekt eines bürgerlichen Engagements, das ich nicht sehe.“ Peter Kannemann vom Betriebshof ergänzte: „Für uns ist das Projekt derzeit zu groß.“