Kirberghof schult Gärtner

„Solidarische Landwirtschaft“ nennt sich das Projekt.

Foto: dj

Haan. Gärtnern ohne eigene Scholle? Der Kirberghof in Haan macht’s möglich: Für das kommende Jahr bietet die Gärtnerei 50 Plätze an, damit auch Laien mit eigener Hände Arbeit Bio-Gemüse anbauen können. „Solidarische Landwirtschaft“ heißt das Projekt, das seine Premiere im vergangenen Jahr hatte. Lutz Ischebeck und Daniele Schaefer, Betreiber der Gärtnerei, sind davon überzeugt: „Die Leute haben viel Spaß bei der Mitarbeit, denn sie können sehen, wie ihr Gemüse wächst und selbst dazu beitragen, eine gute Ernte zu erzielen“, sagt Ischebeck.

In einer Solidarischen Landwirtschaft unterstützt eine Mitgliedergruppe einen Gemüseanbaubetrieb, „so dass dieser Planungssicherheit für sein Anbaujahr erhält“, erläutert Ischebeck. Die Mitglieder gehen eine feste Kooperation mit dem Betrieb ein und zahlen einen monatlichen Beitrag. Sie erhalten dafür einen Anteil am produzierten Gemüse. „Außerdem helfen sie im Rhythmus der Jahreszeiten mit“, sagt Ischebeck. Petra Frank ist von Anfang an dabei. Die Texterin suchte einen Ausgleich zu ihrer Bildschirmarbeit, „außerdem bin ich sehr gartenaffin“, sagt sie. Als sie vom Start des Projekts las, war sie sofort begeistert. „Es ist bestimmt ganz schön, mit Profis zusammenzuarbeiten“, dieser Gedanke schoss ihr damals durch den Kopf. Jetzt, nach zwei durchlebten Gartenjahren, zieht sie eine positive Bilanz. „Es ist sehr anstrengend, macht aber auch richtig Spaß. Es ist schön, draußen zu sein und das Gemüse wachsen zu sehen.“ Wer sich an dem Projekt beteiligen will, zahlt pro Ernteanteil 50 Euro und verpflichtet sich, 20 Stunden Arbeit im Jahr abzuleisten.

Die Geldsumme sowie die Arbeitsleistung erhöhen sich entsprechend, wenn zwei oder mehr Anteile gekauft werden. Petra Frank hat für ihren Vier-Personen-Haushalt zwei Anteile gebucht. Unter Anleitung der Gärtnermeister sind sie und ihre Mitstreiter immer dann gefragt, wenn es auf dem Feld oder im Gewächshaus etwas zu tun gibt, das auch Laien erledigen können.