Knöstercafé leistet Erste Hilfe
Wenn alte Elektrogeräte nicht mehr richtig funktionieren, wissen die Techniker der Einrichtung meistens Rat.
Haan. Eine weitere sinnvolle Einrichtung steht ab sofort den Haanern zu Verfügung: ein Reparaturcafé. Unentgeltlich werden kleine Reparaturen von ehrenamtlichen Fachleuten übernommen. Zum ersten „Knöstercafé“ im Forum St. Chrysanthus und Daria suchten bereits viele nach technischer Hilfe. Resi Heitwerth hat die Lampe an. Endlich. Mal wieder. Nach vielen Jahren. „Ich habe sie 1999 in einem Second Hand Café in Köln gekauft, sie hat einen großen ideellen Wert für mich, seit langem geht sie einfach nicht mehr an.“
Resi Heitwerths Lampe gehört optisch irgendwo in die Kategorie zwischen hippem, angesagtem 70er-Retrostyle und visueller Schande: der Lampenständer ist orange, giftorange, aus Milchglas. Elektroingenieur Hilmar Wilde ist die Optik völlig egal. Mit nahezu majestätischer Konzentration prüft er den Stromfluss im An- und Ausschalter. Die Diagnose ist für den Fachmann schell gestellt.
„Der Schalter ist kaputt.“ Und es klingt fast ein wenig wie Fügung, dass just ein anderer Bürger elektronische Einzelteile zur Spende im Reparaturcafé abgegeben hat — darunter: ein passender, ähnlich leicht vergilbter Schalter. Schnell machen sich die freiwilligen Helfer ans Werk. Es wird gelötet und geschraubt unter hellem Schreibtischlampenlicht, notfalls mit Lupe. Ein letzter Test, sie funktioniert. Resi Heitwerth freut sich sichtlich. „Sie kommt bei uns in die Küche aufs Sideboard, weil sie abends schön gedämpftes Licht gibt“, erzählt die Haanerin. Die Idee, das „Knöstercafé“ zu eröffnen, stammt von Frank Intveen.
„Ein Freund von mir bietet so etwas schon länger in Langenfeld an. Ich habe dann beim Seniorennetzwerk ,Wir sind Haan’ herumgefragt, wer sich beteiligen würde, und die Resonanz war gut“, erklärt der 63-jährige Kaufmann. 14 Fachleute, darunter Werkzeugmacher, Elektroniker, Ingenieure stehen ab sofort an jedem ersten Mittwoch im Monat den Bürgern mit Rat und praktischer Hilfe zur Seite. Die meisten von ihnen (bis auf zwei Ausnahmen) sind im Ruhestand, freuen sich, dass sie ihr Wissen noch einmal gemeinnützig zur Verfügung stellen können.