Jugend forscht: Hildener Gymnasiasten heimsen Preise ein
Der Hildener Gymnasiast Maurice Wirth (14) hat eine Handy-Ladestation erfunden, die unabhängig von der Steckdose ist.
Hilden. Vor gut einem Jahr war Maurice Wirth campen. Um sein Handy mit Energie zu versorgen, hatte er eine so genannte Powerbank dabei. Als die irgendwann alle war, musste er auf sein Handy verzichten und ärgerte sich. So entstand die Idee, eine Ladestation zu erfinden, die nicht an der Steckdose aufgeladen werden muss. „Sie kann mit Sonnenenergie geladen werden oder mit einer Handkurbel“, sagt Maurice stolz.
Der eher unscheinbare Kasten hat zwei USB-Anschlüsse, schöne blaue Leuchtdioden und ein Gehäuse, das Maurice ebenfalls entwickelt und mit Hilfe eines Sponsoren von einem Profi-3D-Drucker hat fertigen lassen. Für die umweltfreundliche Ladestation gab es in seiner Altersgruppe der Zehn- bis 14-Jährigen den ersten Preis beim Regionalwettbewerb „Schüler experimentieren“ am 24. Februar in Düsseldorf. Hinzu kommen der Sonderpreis Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und der Sonderpreis Umwelttechnik der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
Maurice freut sich natürlich darüber und hat vorsorglich einen Gebrauchsmusterschutz auf seine Erfindung angemeldet. Das ist eine Stufe unter dem Patent. Der technikbegeisterte Schüler hat mit seinem 1. Preis die Zulassung zur nächsten Wettbewerbsrunde erhaltenbesucht: den Landeswettbewerb am 8. und 9. April in Essen. Maurice besucht das Helmholtz-Gymnasium (HGH) und war nicht der einzige Hildener, dessen beziehungsweise deren Arbeiten für preiswürdig erklärt worden sind. Vom Helmholtz-Gymnasium war auch noch ein 3. Preis dabei. Dessen (und Maurice’) Betreuer ist der pensionierte Physik- und Techniklehrer Johann Pleschinger, der bereits seit 15 Jahren Schülern bei der Vorbereitung auf „Schüler experimentieren“ oder „Jugend forscht“ vorbereitet. „Sieben Stunden Arbeit pro Woche“ kostet ihn dieses ehrenamtliche Engagement für die „Elitenförderung“, wie er selbst sagt. Pleschinger hat schon diverse Preisträger produziert.
Dieses Jahr hat sein Schützling Valentin Hohnhorst (15) zum wiederholten Male einen Preis ergattert. Seine „Entwicklung von vertikalen Transportsystemen“ war zumindest für einen 3. Platz und den Sonderpreis der Rheinbahn AG gut: „Valentin hat versucht, die Wartezeit auf Aufzüge in Hochhäusern zu verkürzen. Dafür hat er ein Computerprogramm geschrieben, das von zwei Aufzügen, sechs Personen und zehn Etagen ausgeht. Die Zeitersparnis betrug maximal 14 Prozent.“ Damit sei das Programm noch nicht ausgreift, sollte aber weiterverfolgt werden, findet sein Betreuer.
„Valentin hat seit der 6. Klasse regelmäßig teilgenommen und schon diverse Preise gewonnen, unter anderem zweimal den Landeswettbewerb.“Drei weiter e Preisträger hat das HGH hervorgebracht: Marvin Grotpaß (19), der bereits studiert und „Biogas aus Stromüberschuss“ gewinnen will. Und: die Schülerinnen Zorana Miletic und Anna-Maria Szypulka, beide 15. Sie wurden vom Biologen Marcus Hartung betreut, der am benachbarten Berufskolleg unterrichtet. „Bei uns gibt es ein Gentechniklabor der Sicherheitsstufe 1“, erklärt der Betreuer die Kooperation. Ursprünglich wollten Schüler mit Hilfe von Pilzen Dioxine aus dem Boden ziehen und verstoffwechseln lassen. „Sie haben dazu Champignons genommen, die immer wieder mit Bakterien kontaminiert waren.“ Die Mädchen haben ein Verfahren zur Identifizierung der Bakterien entwickelt. Das war der IHK Düsseldorf einen Sonderpreis wert.