Konfirmanden vor ihrem großen Tag

127 Jugendliche werden morgen und am darauffolgenden Sonntag konfirmiert— so wie Phillip und Christina.

Foto: Ralph Matzerath

Die Konfirmation ist nach der Taufe die „bewusste Entscheidung des Menschen“ zur Kirche, sagt Pfarrer Udo Pickshaus, der am Sonntag in der Friedenskirche am Molzhausweg 24 Jugendliche durch den Konfirmationsritus leiten wird. In dieser Woche gab es für die jungen Gläubigen letzte Instruktionen, der Einlauf in die Kirche wurde noch einmal geprobt.

„Ich werde keinen Anzug tragen“, sagt Konfirmand Phillip. Der 14-Jährige hat sich für ein etwas legereres, aber nicht weniger festliches Outfit entschieden, das auch im späteren Alltag noch Verwendung finden kann. Mitkonfirmandin Christina (14) hat sich für Bluse, Blazer und Hose und „auf jeden Fall flache Schuhe“ entschieden und weiß auch warum: „Man sollte als man selbst auftreten und muss sich nicht verkleiden.“

Aufgeregt sind sie beide nicht, sagen sie. Zumindest nicht in Hinblick auf den Festakt selbst. „Später möchte ich vor meiner Familie eine Rede halten und mich bedanken“, da sei er dann schon aufgeregt, gesteht Phillip.

Im Konfirmandenunterricht und der Konfirmation sieht Pfarrer Pickshaus auch heute noch einen bedeutenden Teil der christlichen Erziehung. „Speziell an den Wendepunkten des Lebens sind religiöse Riten weiterhin sehr gefragt“, hat er beobachtet. Auch wenn sich der Alltag der Jugendlichen durch Technologie und gesellschaftliche Umstrukturierungen, zum Beispiel durch die Ganztagsschule, gewandelt habe, biete die Konfirmation „bis heute viele Möglichkeiten der Zusammenführung verschiedener Milieus und so die Chance eines gemeinsamen Bewusstseins“.

Bewusster geworden sind sich auch Phillip und Christina — der Kirche, der Bibel und auch der Menschen in der Welt. „Auch Verantwortung für andere übernehmen“, lernte Christina bei einem Besuch einer Kirchengruppe aus dem Kongo, bei dem den Jugendlichen klar wurde, dass „wir hier einen sehr hohen Standard haben“, erklärt Phillip. Und Gott? „Ich habe jetzt eine engere Verbindung zu Gott und der Kirche“, sagt Phillip und auch Christina ist sich sicher, dass es einen Gott gibt. Wenn auch nicht alles eins zu eins stimmen müsse, was in der Bibel steht, sagt sie. Über die traditionellen Konfirmationsgeschenke haben sie sich auch schon Gedanken gemacht. „Ich habe mir Geld für ein neues Objektiv gewünscht“, sagt Hobbyfotografin Christina. Phillip würde geschenktes Geld sparen, darf sich aber wahrscheinlich über ein Überraschungsgeschenk seiner Eltern freuen.