Abitur — und die Lehrer dürfen mitbibbern
Abiturienten schreiben gerade ihre Klausuren.
Für Heinz Geißler ist das Abitur am Hildener Helmholtz-Gymnasium dieses Jahr Stress pur: Gestern machte er selbst Aufsicht bei der Klausur eines Deutsch-Leistungskurses. Er ist vorübergehend stellvertretender Schulleiter, weil der Kollege krank geworden ist und außerdem Oberstufenkoordinator.
Hinzu kommt sein Job als Fachlehrer des Leistungskurses Sozialwissenschaften. Die Folge: „Ich kenne fast jeden Schüler, denn ich habe mit allen zu tun.“ Die Abiturzeit bringt nicht nur für die Schüler und die Eltern Stress und bange Fragen. Auch für die betreuenden Lehrer sind die Wochen der Prüfungen eine belastende Zeit: Klappt alles? Kommen alle durch? Welche Themen kommen dran?
Geißler etwa ist für die Raumkoordination zuständig — wer schreibt wann wo — und für die Einteilung der Kollegen als Aufsichten bei den Klausuren. Und wenn dann alles geschrieben ist, muss er weitere Jobs vergeben: „Wer korrigiert die Klausuren als zweiter Gutachter? Auch das muss ich festlegen.“ Grundsätzlich, so Geißler, fängt die Abiturvorbereitung für ihn schon mit der Beratung der Schüler nach der Mittelstufe an: „Welcher Leistungskurs ist für wen der richtige? Und welches dritte Fach passt wem am besten?“ Am stärksten emotional engagiert ist er natürlich bei seinem eigenen Kursus: „Ich weiß ja auch erst kurz vorher, welche Aufgaben kommen. Vorher hoffe ich, dass sie für die Schüler gut zu bewältigen sind.“ Und natürlich fiebert er mit ihnen mit: „Es würde mir leid tun, wenn einer meiner 23 Schüler, davon sieben aus Haan, versagen würde. Natürlich fühlt man da mit.