Kreisverkehr für Ostermann?
Ingenieure stellen der Politik ihre Ideallösung für das stark frequentierte Möbelhaus vor.
Haan. Die Problemlage an der Landstraße in Höhe des Einrichtungshauses Ostermann ist bekannt: Das Verkehrsaufkommen ist hoch, die Sicht beim Verlassen des Kundenparkplatzes unübersichtlich, und für Fußgänger gibt es keine gesicherte Querungsmöglichkeit.
Eine Entspannung für den Verkehrsfluss und alle Verkehrsteilnehmer könnte ein Kreisverkehr in Höhe der Hauptzufahrt zu dem Möbelhaus bringen. Dies hat die Brilon Bondzio Weiser Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen im Auftrag der Firma Ostermann ermittelt.
Wie berichtet, hatte die Stadt im September vorgeschlagen, den Verkehr rund um das Möbelhaus neu zu organisieren. Nach den Plänen der Fachleute im Rathaus wäre die bisherige Hauptausfahrt zur Zufahrt geworden und die Kunden nach dem Einkauf über die Kampheider Straße abgeleitet worden.
„Diese Lösung kommt für Ostermann nicht in Frage“, erläuterte Frank Weiser am Dienstag den Mitgliedern des Planungs- und Verkehrsausschusses. Die Kunden würden dann auch die weniger ansehnlichen Rückseiten der Firmengebäude sehen. Aus seiner Sicht sei der Kreisverkehr die beste Lösung für alle Verkehrsteilnehmer.
Angesichts der Tatsache, dass Ostermann am Haaner Standort ein Küchenfachmarktzentrum errichten will und auf der Landstraße dann mit noch mehr Verkehr gerechnet werden muss, haben die Verkehrsingenieure Ende September eine dreitägige Verkehrszählung durchgeführt. Zudem haben sie auch den durch das Küchencenter entstehenden Neuverkehr berechnet.
Nach den Hochrechnungen der Fachleute liegt das Kundenaufkommen an einem guten Werktag bei 5200 Pkw-Fahrten, an einem Samstag bei 7700 Pkw-Fahrten. Kommt das Küchencenter, erhöhen sich die Fahrten werktags um etwa 500 und samstags um 750.
Das bedeutet, dass besonders an Samstagen die Kunden sehr lange warten müssen, um den Parkplatz mit ihren Autos verlassen zu können. „Bei hohen Wartezeiten gehen die Leute ein Risiko ein, und dann wird es gefährlich“, sagte Weiser.
Die Lösung mit Wartezeiten unter zehn Sekunden bietet ein Kreisverkehr. Der hätte einen Durchmesser von 30 Metern, würde gleichzeitig auch die Warenausgabe von Trends auf der nördlichen Seite der Landstraße bedienen und böte Fußgängern sichere Querungsmöglichkeiten. „Der Kreisverkehr bietet allen Verkehrsteilnehmern ein hohes Sicherheitsniveau“, sagte Weiser.
Entscheiden musste der Planungs- und Verkehrsausschuss über die Pläne nicht, aber das Gremium nahm sie überwiegend wohlwollend zur Kenntnis. Und Bürgermeister Knut vom Bovert versicherte: „Der Kreisverkehr wäre auch ohne Küchencenter eine gute Lösung. Das versuchen wir dem Unternehmen schmackhaft zu machen.“