Unicef-Gala: Heribert Klein - Der die Stars nach Hilden holt
Heribert Klein organisiert seit 30 Jahren die Unicef-Gala. Zum großen Jubiläum kommen Künstler aus aller Welt.
Düsseldorf. Wenn sich Samstag um 19 Uhr der Vorhang in der ausverkauften Stadthalle in Hilden hebt, hat Heribert Klein die meiste Arbeit bereits hinter sich. Getreu dem Motto „nach der Gala ist vor der Gala“ liegt dann ein Jahr Planung hinter dem 63-Jährigen. Doch von langweiliger Routine ist die Aufgabe des Düsseldorfers auch nach drei Jahrzehnten weit entfernt.
Das liegt am Herzblut, das Klein — Organisator und Moderator in Personalunion — in die Unicef-Gala steckt. Speziell in diesem Jahr liegt das am Jubiläum. Denn am Wochenende steigt die zweitägige Show zu Gunsten des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen zum 30. Mal.
Dass es einmal so weit kommt, hätte selbst Berufsoptimist Klein nicht für möglich gehalten. Mit gerade einmal drei Künstlern aus unterschiedlichen Musikrichtungen fing er 1982 vor etwa 200 Zuschauern an. Spendenerlös: 4700 Mark. „Wir haben damals noch gedacht: Wenn wir das zehn Jahre durchhalten, haben wir am Ende 50 000 Mark für notleidende Kinder beisammen“, erinnert sich Klein, der heute über Summen dieser Kategorie nur noch müde lächeln kann. Mittlerweile ist „seine“ Gala zu einem Treffpunkt internationaler Spitzenmusiker aus Oper, Klassik, Jazz und Pop geworden. Rund 200 Musiker aus 37 Nationen waren im Laufe der Jahrzehnte in Hilden. Gesamterlös: mehr als zwei Millionen Euro.
Doch auch wenn es in erster Linie ums Geldsammeln geht, zählt für Heribert Klein — im Hauptberuf PR-Chef des Gala-Sponsors Commerzbank — vor allem der gute Wille. „Für mich ist der eine Euro Taschengeld von einem Kind genauso wichtig wie die 10 000 Euro aus der Industrie.“
Deshalb gab es auch nie eine Erhöhung der Eintrittspreise, was bei der Fülle an Stars und der immer weiter steigenden Nachfrage kein Problem wäre. „Aber dann würde die Mischung im Publikum verloren gehen. Dabei zu sein, ist keine Frage des Geldes, sondern des Herzens“, sagt Klein.
Neben der Organisation der Gala ist der zweifache Familienvater auch sonst unermüdlich für Unicef im Einsatz. Mehr als 1000 Firmen und Personen hat Klein mittlerweile für Aktionen zu Gunsten des Kinderhilfswerks begeistert. Darunter so erfolgreiche wie die Herz-Aktion, bei der Kinder und Prominente wie Heidi Klum und Harry Belafonte Holzherzen bemalten und versteigerten. Nachher weitete Klein das Projekt auf die 16 Ministerpräsidenten und 37 Künstler aus. Mehr als eine halbe Million Euro kam zusammen.
Pünktlich zur WM 2006 ließ er Fußbälle versteigern, er kreierte mit 500 Schülern aus aller Welt einen Friedensbaum, ließ Sterneköche einfache Rezepte in einem Buch zusammenstellen und schrieb ganz nebenbei auch noch die Unicef-Hymne. Zu hören ist diese am Wochenende in Hilden.