Christbaumschmuck: Trend geht zu warmen Farben
Lauscha (dpa) - Lametta war früher: Statt der glitzernden Silberstreifen zieren zunehmend Girlanden und Schleifen den Weihnachtsbaum. Ansonsten geht der Trend in diesem Jahr zu warmen Farben und traditionellen Formen.
Glänzende Kugeln in Rot- und Brauntönen, dazu Schmuck in traditionellen Formen wie Engeln, Weihnachtsmännern und kleinen Vögelchen: Beim Schmücken des Tannenbaumes vor Weihnachten geht es in diesem Jahr eher nostalgisch zu. Futuristische, moderne Formen, wie sie in den Vorjahren gefragt waren, seien eher aus der Mode, sagte der Geschäftsführer des Christbaumschmuck-Herstellers Krebs Glas, Gerd Ross. Verunsicherungen wegen der Euro-Turbulenzen machen sich demnach am Weihnachtsbaum noch nicht bemerkbar. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass in Zeiten, in denen es den Leuten gut geht, warme Farben dominieren.“
Insgesamt sei in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle zu beobachten. Während im Süden der Republik der Weihnachtsbaum eher traditionell rot, gold oder silbern geschmückt wird, werden weiter nördlich gern modernere Kreationen gewagt und der Baum braun, hellgrün oder lila angeputzt, wie Ross erläuterte. „Lametta ist eher rückläufig, stattdessen wird zu Girlanden, Schleifen oder Feenhaar gegriffen.“ Echte Kerzen am Baum gebe es zwar noch, doch würden diese nur selten angezündet. Der Trend gehe inzwischen zu LED-Lichterketten oder kabellosen elektrischen Kerzen.
Auffällig sei, dass die Verbraucher zwar seit einigen Jahren verstärkt zu günstiger Ware aus Asien griffen, aber dennoch durch einzelne teurere Stücke versuchten, an ihrem Christbaum besondere Akzente zu setzen. „Wenn man sich zu Weihnachten ein Auto kaufen will, muss es nicht unbedingt eines zum Fahren sein“, sagte Ross. Stattdessen könne der Porsche oder Oldtimer auch im Kleinformat den Tannenbaum zieren. Fußballfans greifen schon mal zu Kugeln mit dem Logo ihres Vereins.
Das Unternehmen Krebs Glas im südthüringischen Lauscha, das jährlich gut fünf Millionen Kugeln fertigt und in mehr als 30 Länder liefert, setzt auch auf Disney-Figuren: Von „Die Schöne und das Biest“ bis zu Pinocchio. Doch muss der exportorientierte Betrieb auf Besonderheiten in den einzelnen Ländern achten - etwa im Fall der Figur eines Weihnachtsmannes in der Badewanne. „Da war nur eine Hand auf dem Wannenrand sichtbar, und die prüden Amerikaner haben gefragt, was er denn mit der anderen Hand mache“, erzählte Ross. „Da mussten wir die Form ändern, damit man zwei Hände auf dem Wannenrand sieht.“
Während die Adventszeit angebrochen ist und die Vorbereitungen auf Weihnachten laufen, blicken die Produzenten des Weihnachtsschmuckes längst auf das kommende Jahr. „Das Geschäft für dieses Weihnachten ist für uns schon durch“, sagte Ross. Um aktuelle Trends auf den Christbaumschmuck zu übertragen, arbeite das rund 50 Mitarbeiter zählende Unternehmen alljährlich mit Design- und Modeinstituten zusammen.