O Tannenbaum, o Tannenbaum

Die Tanne gehört zu Weihnachten dazu. Für viele Krefelder sind Aussehen und Herkunft wichtig. Verkäufer Wolfgang Kaspari gibt Tipps.

Fast deckenhoch groß muss er für die einen sein. Andere mögen es lieber klein. In fast jedem Haushalt steht er über die Weihnachtstage: der Tannenbaum. Die Forst-Gewerkschaft geht in diesem Jahr davon aus, dass sich 70 Prozent der Haushalte einen Baum zulegen. In Zahlen sind das laut der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar und Umwelt (IG Bau) 79 000 Tannen.

Foto: Dirk Jochmann

Das Aussuchen eines Tannenbaums ist wichtiger Bestandteil der klassischen Weihnacht. Dieser Brauch hat eine lange Tradition. Der eigentliche Ursprung ist kaum nachzuvollziehen. Als immergrüner Baum ist die Tanne seit jeher ein Symbol für Leben und Kraft und fand schon Bedeutung in der römischen Antike. Das Schmücken von Bäumen wiederum begann im Mittelalter, denkt man nur an die Tradition des Maibaumes zurück.

Der geschmückte Christbaum als Element der Weihnacht, der diese zwei Bräuche in sich kombiniert, fand seinen frühen Anfang im 18. Jahrhundert und erlebte einen Auftrieb durch Erwähnungen in der Lyrik deutscher Schriftsteller wie Johann Wolfgang von Goethe oder Friedrich Schiller. So verbreitete sich der Brauch in ganz Deutschland — und von da aus in die ganze Welt.

Für Christine Balas ist ein Fest ohne Tannenbaum unvorstellbar: „Es ist ja eine alte Geschichte mit dem Baum, mit viel Tradition. Weihnachten ohne einen Christbaum geht ja eigentlich auch. Wir kaufen uns aber jedes Jahr einen. Obwohl wir keine kleinen Kinder daheim haben — es gehört einfach dazu.“

Irgendein Baum soll es aber nicht sein. Die Wahl des richtigen Gewächses ist für Christine Balas entscheidend. „Wir haben besonders darauf geachtet, dass es ein schlanker Baum wird. Ein sattes Grün und eine gerade Spitze für den Stern muss er auch haben“, erklärt sie. Die Auswahl ist groß. Zwischen einem und vier Meter hoch können die teils dicken, teilweise schlanken Tannenbäume sein. Neben den klassischen Nordmanntannen bietet der Verkaufstand am Sprödentalplatz etwa die Nobilistanne und die Felsengebirgstanne an.

Wolfgang Kaspari, der den Verkauf am ältesten Stand in Krefeld leitet, weiß worauf es bei der Wahl des Tannenbaums ankommt: „Natürlich spielt das Aussehen eine entscheidende Rolle für die Wahl. Wichtig ist, ob die Pflanze in Etagen gewachsen ist und ein sattes Grün in den Spitzen hat. Diese sollten schön herausstechen und der Tanne so eine Breite verleihen.“

Dinge, auf die auch der Käufer achten kann. Viel wichtiger, so der Baum-Experte, sei aber die Frage nach der Herkunft des Christbaums. „Ob der Baum frisch geschlagen wurde und aus Deutschland kommt, ist für den späteren Erhalt des Baumes von Bedeutung. Wenn man weiß, dass der Weihnachtsbaum frisch ist, muss man keine Bedenken haben, dass er seine Nadeln schon nach ein paar Tagen verliert“, erklärt Kaspari.

Wie die Tanne am Ende geschmückt wird, ist natürlich jedem selbst überlassen. Kugeln, Lametta, Kerzen, Engel oder Sterne aus Stroh — der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Gestresste Last-Minute-Käufer müssen sich indes aber keine Sorgen machen: Bis zum Morgen des Heiligabends sind einige der Stände noch mit Bäumen aller Größen ausgestattet.