Ein akrobatisches Weihnachtsfest

Bereits zum fünften Mal veranstaltet Circus Probst in Krefeld sein Winterprogramm. Die Premiere unter dem Motto „Festivale!“ ist morgen um 15 Uhr.

Foto: Dirk Jochmann

„Der Circus ist die einzige, nicht an Lebensjahre gebundene Freude, die man für Geld kaufen kann.“ Dieses Zitat von Ernest Hemingway schmückt die erste Seite des Programmheftes vom Circus Probst. Es ist das fünfte Mal, dass der Zirkus speziell für die Feiertage und nur für Krefeld sowie Gelsenkirchen ein Programm eingeübt hat. Der Titel des akutellen Programms lautet „Festivale!“.

Foto: Dirk Jochmann

Im Zirkus laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren: ein Spaßmacher balanciert einen Stock auf seinem Schuh, Pferde werden umhergeführt, ein Diabolokünstler geht seinen Ablauf durch. „Alle sind ziemlich aufgeregt“, erzählt Zirkussprecher Mathijs te Kiefte. „Es ist eine spezielle Zeit, aber gerade deswegen haben alle gute Laune. Das ist auch wichtig, weil das Weihnachtsambiente nicht nur auf das Publikum, sondern auch auf unsere Artisten übergreifen soll.“

Obwohl das Zirkusteam drei Wochen lang jeden Tag von morgens bis abends probt, bleibt an Heiligabend auch Zeit zu feiern. Aber bis dahin gibt es noch viel Arbeit: Das Vorzelt muss fertig dekoriert werden und im Hauptzelt wird noch programmiert. Die Weihnachtsatmosphäre soll perfekt sein, dafür wurden bereits im Vorzelt drei große Tannenbäume aufgestellt. Festlich geschmückte Stände stehen ebenfalls schon.

Das Weihnachtsprogramm wird jedes Jahr komplett neu gestaltet und lockt täglich rund 2500 Besucher zum Sprödentalplatz. Die Besucher erwartet unter anderem Tuchakrobatik, Airtrack mit UV-Licht, ein Duo aus Tausend und einer Nacht und vieles mehr. „Mein ganz persönliches Highlight ist der Bauchredner“, sagt te Kiefte. Es ist das erste Mal, dass im Circus Probst ein Bauchredner auftritt. „Außerdem haben wir ein Live-Orchester“, erzählt te Kiefte weiter. „Das ist für die Artisten viel angenehmer zu hören. Und mal ganz ehrlich: Ein Zirkus ohne Live-Musik ist kein richtiger Zirkus.“

Mathijs te Kiefte ist „besonders stolz auf die Tiernummern“ — beispielsweise die Akrobatik auf dem Pferd. Dieses Jahr sind fünf statt zwei Programmpunkte mit Tieren eingebunden worden, da es vergangenes Jahr von den Kindern gewünscht wurde. Verschiedene Choreographien mit 16 Pferden, Jockey-Reiter oder Pas de Deux zu Pferd, stechen bei der Vorstellung hervor. Zebras, Alpakas und verschiedene Rinderarten bringt Marek Jama aus ihrer Heimat, Einbeck bei Göttingen, mit. Auch ein Watussirind und ein ungarisches Steppenrind zählen zu Jamas außergewöhnlichen Tieren.

Der Zirkus will seine faire Tierhaltung beweisen. Um Vorurteilen um schlechte Tierhaltung entgegenzuwirken, erklären Marek Jama und Mathijs te Kiefte, wie transparent ihr Zirkus ist: Die Tierhaltung hinter den Kulissen werde immer bis ins letzte Detail geplant und sei bereits von einem Tierarzt geprüft worden. Genügend Platz und regelmäßiger Auslauf gehörten zur täglichen Routine. Das dürfen sich auf Wunsch alle Besucher anschauen, wenn sie sich an der Kasse melden.

Marek Jama berichtet weiter von einer Fernsehkamera, die für kurze Zeit in einen Tiertransporter eingebaut wurde. Während der Fahrt habe man live miterleben können, wie die Tiere sich schlafen legen und „überhaupt keinem Stressfaktor unterlegen sind“, so Jama. „Transparenter und offener geht es gar nicht“, erklärt Mathijs te Kiefte. „Außerdem leben die Tiere bei uns doppelt so lange wie in freier Wildbahn und sind hier total glücklich.“