Winfried Kretschmann: Der Offene
Winfried Kretschmann hat die Volksabstimmung über das Bahnprojekt Stuttgart 21 quasi verloren. Den Titel „Politiker des Jahres 2011“ hat Baden-Württembergs Ministerpräsident dennoch gewonnen. Die Auszeichnung wurde dem Grünen-Politiker in Berlin vom Magazin „Politik und Kommunikation“ verliehen.
„Der erste grüne Ministerpräsident Deutschlands hat einen neuen Politikstil der Offenheit und Beteiligung in die baden-württembergische Landespolitik gebracht“, heißt es.
Einfacher ist seine Position mit der Volksabstimmung am Sonntag allerdings nicht geworden. Als der 62-Jährige im Mai in sein Amt gewählt wurde, galt er als Liebling der Stuttgart-21-Gegner. Nun muss er das Bauprojekt trotzdem durchsetzen.
Dem gelernten Gymnasiallehrer für Biologie, Chemie und Ethik kommt zugute, dass er als ausgesprochen ausgleichend gilt. Zudem hat er einen Hang zur schnörkellosen Offenheit — auch in Bezug auf sich selbst. In der Vita auf seiner Webseite kann nachgelesen werden, dass er als Student Mitglied einer linksradikalen Gruppe war. Kretschmann steht dazu, spricht aber heute von „einem fundamentalen politischen Irrtum“. Red