Kulturamtsleiter Köhler feiert 50-jähriges Dienstjubiläum
Vor 50 Jahren hat Kulturamtsleiter Fritz Köhler seinen Dienst bei der Stadt Haan begonnen.
Haan. Für die Haaner Jugend hat Fritz Köhler während der Kirmes schon mal 30 Hektoliter Bier verkauft. Er hat die ersten Jugendtreffs der Stadt betreut, an den autofreien Sonntagen Bürger mit Rollern, Rädern und zu Pferde in die Stadt gelockt, war aktiv am Kampf gegen die Eingemeindung beteiligt und hat sich stets für die Städtepartnerschaften engagiert. „Irgendetwas Verrücktes ist uns immer eingefallen“, sagt Köhler, der heute vor 50 Jahren seinen Dienst bei der Stadt begann.
Den Arbeitgeber hat er in diesen fünf Jahrzehnten nicht gewechselt, wohl aber seinen Job innerhalb der Verwaltung. „Wer bekommt dazu heute noch die Gelegenheit?“, sagt er. Immer nur in Haan tätig gewesen zu sein, hat er nie bereut. Im Gegenteil: „Die Kontakte und Verbindungen, die ich habe, kann heute keiner mehr aufbauen“, fragt er. Denn viele Haaner kennt er seit ihrer Jugend.
Mit 14 Jahren hat Köhler seine Ausbildung zum Verwaltungsangestellten begonnen — damals gab es im ersten Lehrjahr 71 D-Markpro Monat. Er holte dann die mittlere Reife an der Abendschule nach und engagierte sich schon früh für die Jugendlichen in Haan. „Ich war Vorsitzender des Stadtjugendrings, und wir haben uns für einen eigenen Jugendraum eingesetzt“, sagt Köhler.
Weil der damalige Jugendpfleger am Wochenende nicht gearbeitet hat, kümmerte sich Köhler darum, dass die Jugendlichen auch samstags eine Anlaufstelle hatten. Als dann die Jugendpflegerstelle frei wurde, hat Köhler sich darauf beworben. „Ich musste mich im Stadtrat vorstellen, obwohl ich ja gar kein Sozialarbeiter war“, sagt er. Bekommen hat er die Stelle trotzdem — und konnte so eine ganz andere Form der Verwaltungsarbeit betreiben.
Köhler engagierte sich für ein Schwimmbad in Haan und richtete in der ehemaligen Gaststätte „Haus Groh“ (dort steht heute das städtische Jugendhaus) einen Treff für Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren ein. Durch den Bierverkauf auf der Kirmes und andere Aktionen stand ihm für die Jugendarbeit oft mehr Geld zur Verfügung, als der städtische Etat hergab.
„Mit 35 Jahren wollte ich nicht mehr Berufsjugendlicher sein“, sagt Köhler — und bemühte sich deshalb um die Amtsleiterstelle für Schule, Kultur und Sport, die er in zweiter Wahl einnehmen konnte. Im Laufe der Jahre verlagerte er seinen Arbeitsschwerpunkt auf die Kultur, der er bis heute treu geblieben ist. „Ich habe immer versucht, mit wenig Geld viel zu machen und Haan als kulturelle Nische zwischen Düsseldorf und Wuppertal zu etablieren“, sagt er. Denn: „Wenn wir hier nichts Eigenes hätten, hätten wir kein eigenes Profil.“