Dachsanierung wirkt nach
Der Haaner Turnverein konnte im vergangenen Jahr seinen Schuldenstand verringern.
Haan. Nach finanziell schwierigen Jahren durch die 2008 nötig gewordene Dachsanierung der mehr als 100 Jahre alten Sporthalle Adlerstraße war der Vorstand des Haaner Turnvereins (HTV) mit Blick auf die Vereinskasse auf der Mitgliederversammlung verhalten positiv gestimmt. 40.165 Euro konnten 2010 erwirtschaftet werden. Von den ursprünglich 950.000 Euro Schulden habe der Verein bereits 200.000 Euro abgetragen. Zur Darlehenstilgung trugen auch die dankend erwähnten 40.000 Euro bei, die der HTV von der Kultur- und Sozialstiftung der Stadtsparkasse Haan erhielt.
Dass weiterhin keine sorglose finanzielle Situation herrsche, machte der Vorstand jedoch klar. Demnach böten die Rücklagen derzeit kein ausreichendes Polster. Für das kommende Jahr wurden deshalb Beitragserhöhungen nicht ausgeschlossen. Dennoch überwog in der anheimelnden Atmosphäre der HTV-Gaststätte im 1901 erbauten Bau an der Turnstraße am Montagabend die Harmonie. Einstimmige Beschlüsse und Zwischenapplaus bestimmten den Abend.
Dazu trug auch die erfreuliche Entwicklung bei der Mitgliederzahl bei: Mit 2761 Mitgliedern wurde zum Stichtag 1. Januar im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 39 Mitgliedern erzielt. Besonders bei den ganz jungen und älteren Semestern ist der HTV stark vertreten, wie der im März 2010 gewählte Vorsitzende Holger Weiss sagte. Bei den „jungen Erwachsenen“ seien die Mitgliederzahlen hingegen gesunken — und dieser Trend setze sich fort.
Lobend erwähnt wurde die städtische Sanierung des Sportplatzes Hochdahler Straße, de vor allem die Leichtathleten des Vereins schätzen, der Turnhalle Walder Straße und die in diesem Jahr anstehende Umgestaltung der Halle Adlerstraße. Ebenfalls positiv: Das 2004 eröffnete CityFit habe die Zukunftsfähigkeit des HTV bewiesen. Im Gerätebereich sei der Verein dort sogar an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen, so dass bei der YoungCard (ein Angebot speziell für Jugendliche, die 21 Euro im Monat zahlen) ein Aufnahmestopp ausgesprochen werden musste.
Als „Fehlentwicklung“ wertete Weiss hingegen die durch die Offenen Ganztagsschulen eingeschränkten Hallenzeiten, da Kinder so „Zwangssportstunden“ absolvieren müssten, die womöglich nicht ihre Interessen widerspiegeln. Der Verein strebe deshalb die verstärkte Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen an. Umstellungen erfordere auch der Wegfall des beim HTV geleisteten Zivildienstes. Das Engagement für die Ausbildung junger Menschen wird dennoch fortgesetzt. Der Verein betreut Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres und Praktikanten, ist Ausbildungsstätte für Studenten im Fitnessbereich und will in diesem Jahre die Ausbildung weiter ausweiten.