Fotografien, Skulpturen und Acrylbilder

Bei der traditionellen Frühjahrsmesse im H 6 zeigen alle Künstler zwei Werke.

Hilden. Dass Kunst aktuell sein kann, beweisen besonders zwei Werke bei der diesjährigen Frühjahrsausstellung im H 6: Harald Augustins Digitalfotos mit dem Titel „AKW nein danke?? 1 und 2“ und auch Gerd von Piwkowskis „Atom“-Installation, bei der gräulich gefärbte Eierkartons mit einem Klacks gallertartiger Masse versehen wurden.

Bei der traditionellen Frühjahrsausstellung, die am Freitag eröffnet wurde, können „alle Vereinsmitglieder in allen Sparten“ teilnehmen und maximal zwei Arbeiten einreichen. Gemäß der Vorgaben kamen die unterschiedlichsten Ausstellungsstücke zusammen. Eine titellose Collage von Jacqueline Meese fand sich neben Beate Gadonskis „Kreidefelsen auf Rügen“ wieder, Monika Müller zeigte „Emotionen“ in Acryl.

„Wie kann ich Kunst erkennen?“, lautete die etwas provokante Eingangsfrage, die Rainer B. Klinge stellte. Über wahre Begebenheiten in der Kunstsammlung NRW, Düsseldorf, anlässlich einer Joseph-Beuys-Ausstellung wurde geredet — nämlich dass die Einschätzung einer Museumsaufsichtskraft zu dessen Arbeit „Honigpumpe“ mit „bescheuert“ zitiert wurde — und dass es angeblich keine eindeutigen Antworten auf das Wesen der Kunst gibt. Etwa 50 Besucher lauschten diesen Ausführungen und betrachteten wohlwollend die dicht gehängten Ideen, die die Mitglieder im Haus der Hildener Künstler präsentieren.

Es wurden sogar klassische, nachweislich als Künstler geltende Meister zitiert. Albrecht Dürers Feldhasen, ein berühmtes Aquarell, wurde unemotional eine Reißzwecke ins Auge gepinnt, sodass er den Bildhintergrund für eine Hasenhütte bildet. Im Vordergrund liegen im Stroh verteilt Mohrrüben.

Ein neuer Könner im Stile Neo Rauchs befindet sich nicht unter dem Gezeigten. Sehenswert ist die Ausstellung trotzdem. Sie ist noch am Samstag von 16 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 14 bis 18 Uhr an der Hofstraße 6 zu sehen.