Kunstwerke in Haan Die Kunstwerke werden saniert

Haan. · Vor fast zwei Jahrzehnten wurden die „Laterna Magica II“ und die „Wiking II“ aufgestellt. Jetzt reparierte Künstler Stanislaw Kowalczyk die Skulpturen. Der Verein Kunst in der Stadt Haan strengt sich für die Finanzierung an.

Der Künstler Stanislaw Kowalczyk (vorne) saniert mit dem Schreiner Franciszek Marsalek  die Laterna Magica II aus dem Park Ville d‘Eu.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Nun steht sie wieder im Park Ville d’Eu, die Laterna Magica II des polnischen Künstlers Stanislaw Henryk Kowalszyk. Zwar fehlt noch die Weltkugel aus Granit am oberen Teil des Kunstwerks, aber schließlich ist ja auch der Park noch lange nicht fertig. Eine Woche lang hat der Künstler mit Hilfe seines Schreiner-Kollegen Francizek Marsalek seine Stele repariert, konserviert und für die nächsten Jahre wetterfest gemacht. Die Grundierung und die wasserfesten Farben hat Kowalszyk aus Polen mitgebracht. Er betont, dass die Materialien unweltfreundlich sind, der EU-Norm entsprechen und eine Qualität haben, die es vor 20 Jahren noch nicht gab.

Die bodenseitigen Abschlüsse wurden zusätzlich mit Bitumenband isoliert, damit die Feuchtigkeit von unten gestoppt wird.

Hätte er jetzt nicht selbst Hand angelegt, das Kunstobjekt aus Holz wäre wohl kaum zu retten gewesen. „Alle fünf Jahre muss es mit Holzlasur gestrichen werden“, sagt Kowalszyk und zeigt die verwitterten Einzelteile, die er ersetzen konnte. Im Bauhof der Stadt Haan an der Ellscheider Straße arbeiten die beiden Künstler mit Umsicht und Vorsicht. Peter Püschel, der Vorsitzende des Vereins Kunst in der Stadt Haan, hat die Polen nach Haan eingeladen und im Namen seines Vereins mit der hochnotwendigen Reparatur beauftragt.

Vor 18 Jahren ist die Laterna
im Park aufgestellt worden

Die beinahe 1000 Kilometer haben die Künstler dann mit dem Auto bewältigt. Er komme gerne und habe enge Kontakte zu Haan, sagt Stanislaw Kowalsczyk, der im schlesischen Lubliniec (Guttentag-Loben) zu Hause ist. Vor 18 Jahren ist die Laterna Magica II im Ville d’Eu-Park aufgestellt worden, damals eine Initiative des ehemaligen Kulturamtsleiters Fritz Köhler. Der war auch zusammen mit anderen Ratsmitgliedern mitverantwortlich für die Kontakte zur schlesischen Partnerstadt ­Dobrodzien.

Inzwischen haben die polnischen Künstler ihre Arbeiten in Haan abgeschlossen. Was jetzt noch aussteht, wird vom städtischen Bauhof maßgeblich unterstützt. Zusätzlich aber soll Laterna Magica eine Beleuchtung erhalten, die zwischen den beiden Holzstehlen bis hin zur Granitkugel durchleuchten soll. Das Licht wird die Künstleridee zusätzlich interpretieren.

Der 73-jährige Künstler erklärt sein Kunstwerk noch einmal: Die einzelnen Holzstelen repräsentieren die Menschen, Völker oder Stämme – unterschiedlich und doch vergleichbar. Das Glas zwischen den Stelen ist dagegen transparent und fein und symbolisiert die Verbundenheit. Über allem aber thront die Weltkugel aus Granit. „Quasi, die Perfektion“, sagt Kowalczyk. Jetzt soll das neu zu installierende Licht den Weg der Menschheit zur Perfektion deutlich machen.

„Kunst verbindet – über Grenzen hinweg“, sagte Peter Püschel bei der Künstlerbegegnung und überreichte den Anwesenden die Kopie eines eigenen Kunstwerks zu dem Thema. In Gruiten steht die Wiking II, die von den polnischen Künstlern auch gewartet wurde, aber nicht repariert werden musste. Der Vereinsvorstand betont, dass die Reparaturmaßnahme eine Summe von 6000 bis 7000 Euro verschlingen wird. Da die Pflege der Kunstwerke in den Händen des Vereins liegt, musste das Geld erst einmal aus Rücklagen fließen. Das zwingt den Verein in Bezug auf seine Finanzlage quasi in die Knie.

Nun hoffen die Verantwortlichen, dass die in früheren Zeiten großzügigen Spenden der Haaner Bürger und Institutionen wieder vermehrt fließen werden. Denn schön ist Haan auch wegen seiner Kunstobjekte. Die gilt es, zu erhalten.