Lieber Leitungswasser als Limo

15 Gymnasiasten entwickeln eine Werbekampagne für Wasser. Damit wollen sie Grundschüler animieren, gesünder zu leben.

Foto: Stephan Köhlen

Haan. Die fünfzehn Schüler im Selbstlernzentrum des Haaner Gymnasiums sind an diesem Dienstagmorgen besonders aufmerksam bei der Sache. Noch wissen sie nicht, was genau auf sie zukommt. Es sind Schüler der Einführungsstufe Klasse 10 und Teilnehmer am Geo Water Projekt. Bereits zum dritten Mal führt das Gymnasium dieses Erasmus+-Projekt durch. Doch diesmal gibt es einige Änderungen. „Wir haben in diesem Jahr nicht die komplette Einführungsstufe dabei, sondern nur einen ausgewählten Kreis“, erklärt Anna Ravenel, Projektkoordinatorin des Gymnasiums. Ausgewählt deshalb, weil sich die Schüler für das „Geo Water Projekt 2018“ zunächst bewerben mussten. Damit wurde in jedem Fall sichergestellt, dass die Schüler sich für das Projekt interessieren und entsprechend motiviert sind.

Jedes Jahr steht das Geo Water Projekt unter einem anderen Thema, das den Schülern erst am ersten Projekttag mitgeteilt wird. Dieses Mal wurde mit der Don-Bosco- Grundschule ein passender Auftraggeber gefunden, der ein besonderes Anliegen hat. „Die Schüler sollen eine Werbekampagne entwickeln, um die Grundschüler zum Trinken von Leitungswasser zu animieren“, verrät Anna Ravenel.

Dazu werden die fünfzehn Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt, die als erste Aufgabe die Gründung einer eigenen Werbeagentur mitsamt Namensgebung zu bewältigen haben. Danach gibt es eingehendere Informationen von einem Experten, bevor die neu gegründeten Firmen dann an die Arbeit gehen können. „Die Schüler sind für eine Woche aus dem Unterricht raus“, erklärt Anna Ravenel. So können sie sich ganz dem Projekt widmen und damit haben sie alle Hände voll zu tun, denn der Zeitplan ist straff.

Umfangreiche Informationen über Wasser und im Besonderen über Leitungswasser müssen besorgt, Ideen für eine Werbekampagne gesammelt und diese dann auch umgesetzt werden. Um den Grundschülern gerecht zu werden, führen die Projektteilnehmer eine Befragung an der Don-Bosco-Schule durch. „Es nehmen zwei dritte und eine zweite Klasse teil“, erzählt Frederic Kuckhoff, Lehrer der Don-Bosco-Schule, der bereits sehr gespannt darauf ist, was die Gymnasiasten sich einfallen lassen. „Es wäre schön, wenn wir ein Produkt, einen Werbefilm oder Ähnliches, erhalten, das wir an unserer Schule einsetzen können“, stellt er fest und betont: „Es gibt viele Möglichkeiten, die Kinder zu einem Umdenken zu bewegen.“

Eine gute Voraussetzung ist, dass die Grundschule ihre Schulmilchbestellungen abgeschafft hat. „Mit dem hohen Zuckergehalt ersetzt so eine Schulmilch eine Mahlzeit“, weiß Kuckhoff. Es geht also um Gesundheit, um Umweltschutz und um die Bedeutung des Wassers. Anja Hortig, Matthias Piegeler und Fabian Teves freuen sich auf die Projektarbeit. „Ich habe von Schülern, die vorher an dem Projekt mitgemacht haben, davon erfahren“, erzählt Anja, „und wollte es auch gerne machen.“ Matthias und Fabian hatten vor allem eine Motivation, sich zu bewerben: „Umweltinteresse.“

Bei dem Thema „Leitungswasser trinken“ gehen die Praktiken der drei jedoch auseinander. „Ich trinke nie Leitungswasser“, gibt Fabian zu, wogegen Matthias sagt: „Ja, ich trinke Leitungswasser oder Wasser aus Glasflaschen.“ Und auch Anja ist eine Leitungswasser-Trinkerin.

In einer Woche werden die Schüler dann ihre Ergebnisse präsentieren.