Naturschützer dünnen die Hildener Heide aus

Bäume und Sträucher wurden fürs Frühjahr beschnitten.

Foto: Staschik

Hilden. Forstwirt Frank Wirth erklimmt unter den Augen seiner Kollegen eine Rotbuche und signalisiert mit einem lauten Ruf, dass man jetzt wohl besser beiseite gehen sollte. Kurze Zeit später rauscht unter dem Surren der Kettensäge ein Teil der Baumkrone zu Boden. „Frank hilft immer mit, wo er kann“, lobt Markus Rotzal, Vorstandsmitglied bei der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Haan (AGNU), die mehrere Umweltverbände vereint, und zugleich Stadtbeauftragter beim Naturschutzbund (NABU).

Sie haben am Samstag in einer Gemeinschaftsaktion mit der Biologischen Station Haus Bürgel rund 20 Helfer im Hildener Stadtwald versammelt, um sich der Pflege der Heidelandschaft, genauer gesagt, zweier Teilflächen, zu widmen: Vom Treffpunkt am Parkplatz neben der Hundewiese an der Elberfelder Straße geht es für eine Gruppe in ein nahegelegenes Moorgebiet, um es unter anderem von überwuchernden Birken und Adlerfarn zu befreien.

„Wir wollen einen offenen Lebensraum erhalten“, betont Elke Löpke, wissenschaftliche Leiterin der Biologischen Station. Profitieren sollen von der Arbeit zum Beispiel seltene Pflanzenarten wie der Sonnentau oder die Moorlilien. Eine zweite Gruppe wiederum macht sich am Sandberg daran, die bis zu 25 Meter hohen Buchen zu stutzen. Solche waren dort einst angepflanzt worden, um als Brennholz zu dienen. Unter den mächtigen, schattenspendenden Bäumen litt jedoch die ursprüngliche Pflanzenwelt zwischen Trocken- und Feuchtheide, die Wärme und Licht braucht. „Wir hoffen, dass sich das Heidekraut stärker entwickelt“, sagt Elke Löpke. Die Pflanze soll ihren eindrucksvollen lila Teppich wieder voll entfalten können.

Die gemeinsame Aktion der Umweltschützer ist nicht die einzige zur Pflege des Biotops: Zweimal im Jahr sucht ein Schäfer das Areal mit seiner Herde auf, um die Fläche offen zu halten. Während Wanderer mit Hund, Radfahrer und Reiter an der Waldlichtung vorbeikommen, nehmen sich Markus Rotzal und seine Kollegen einen Baum nach dem anderen vor — die Stämme bleiben allerdings dabei immer noch acht bis zehn Meter hoch: „Wir schaffen eine Lichtschneise“, so Rotzal. Das