Neuer Sendemast wird 45 Meter hoch

Die Meinungen der Anwohner in Hilden-Nord schwanken zwischen „hässlich“ und „nützlich“.

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Hilden. Die Begeisterung seines Nachbarn Martin Walter („prima, dann habe ich besseres Internet auf meinem Handy“) kann Theo Sobkowiak nicht teilen. Der Anwohner der Straße Im Loch im Hildener Norden sieht die Pläne der Telekom nüchtern: „Das sieht zwar furchtbar aus, aber alle wollen schließlich einen guten Empfang für ihr Handy.“

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Für diesen Empfang sind Sendemasten erforderlich. Davon gibt es schon rund 40 im Stadtgebiet. Einen weiteren möchte die Telekom an der Ecke Im Loch/An der Bibelskirch bauen — samt Technikgebäude. Der dort geplante Stahlbetonmast soll etwa 45 Meter hoch werden. Das entspricht etwa einem Haus mit 16 Stockwerken und überragt damit alle Gebäude in der Umgebung deutlich.

„Das passt nicht in die Landschaft“, sagt Sobkowiak. Die ist am geplanten Standort des Mobilfunkmastes ländlich geprägt. Derzeit wird die Fläche als Pferdekoppel genutzt. Auf der anderen Straßenseite ist der Parkplatz der Pfannkuchenstube an der Reithalle des Reit- und Fahrvereins. Der Parkplatz wird auch von Spaziergängern genutzt, die im nahen Stadtwald Erholung suchen.

Das für den Stahlbetonmast ins Auge gefasste Grundstück gehört der Stadt. Zum Glück für den Mobilfunkbetreiber, denn „die Anwohner hatten Bedenken, ihre Grundstücke zur Verfügung zu stellen“, sagt Sobkowiak. Anfragen seitens der Telekom habe es schon häufiger gegeben.

Das fehlende Grundstück war das letzte Hindernis, das den Plänen der Telekom noch im Wege stand. Denn der ausgewählte Standort wird vom Kreis Mettmann aus landschaftsrechtlicher Sicht als naturverträglich eingestuft — obwohl er in einem Landschaftsschutzgebiet liegt. Das reicht aber nach dem Baugesetzbuch nicht aus, um dort einen Sendemast zu verhindern. Denn ein derartiges Bauwerk gilt als sogenannte privilegierte Anlage, die dem öffentlichen Interesse dient.