Mann aus Hilden wird gebissen Nosferatu-Spinne beißt Hildener
Hilden · Helmut Pirig und seine Frau entdecken nach ihrem Urlaub mehrere Exemplare der großen Spinne im Haus. Beim Heraustragen beißt eine davon zu.
Beim nächsten Mal wird Helmut Pirig die Spinne nicht mehr mit der bloßen Hand einfangen und aus dem Haus bringen, beim nächsten Mal wird er ein Glas oder ein anderes Gefäß verwenden und das Tier damit ergreifen. Ein Blatt Papier oder ein Stück Karton vor die Öffnung schieben und die Spinne dann im Garten aussetzen. Auf diese Weise verhindert er, dass er erneut gebissen wird.
Familie Pirig war vor kurzem für zwei Wochen im Urlaub. Einige Tage nach der Rückkehr entdeckten die beiden die großen Spinnen an einer Wand im Haus. „Mir ist direkt aufgefallen, dass sie nicht schwarz waren, sondern bräunlich“, sagt Helmut Pirig. In der Zeitung hatte er kurz zuvor gelesen, dass die Nosferatu-Spinne auch in Hilden angekommen sei. „Da war mir klar, dass es sich bei den Tieren in unserem Haus auch um Nosferatu-Spinnen handeln könnte.“
Helmut Pirig und seine Frau Barbara wissen um die Nützlichkeit von Spinnen, sagen sie: „Wir haben eine sehr positive Einstellung zu Spinnen.“ Daher kam nur das Einfangen und Aussetzen für sie infrage. „Ich bin bei uns für Spinnen zuständig“, sagt Helmut Pirig. Er hat schon häufiger Spinnen eingefangen und im Garten wieder ausgesetzt. Auch vor der Großen Winkelspinne macht er keinen Halt. Er fängt die Spinnen mit der Hand ein.
So wollte der Hildener auch mit den Nosferatu-Spinnen verfahren. „Ich habe sie eingefangen und in die Hand genommen“, sagt er. Nachdem er bereits einige Meter gegangen war, spürte er kurz vor der Terrassentür einen Schmerz in der Hand: Die Spinne hat zugebissen. „Ich war sehr überrascht und habe die Spinne vor Schreck fallengelassen“, sagt Helmut Pirig. Das Tier sei dann blitzschnell geflohen und ist seitdem auch nicht mehr aufgetaucht.
„Die Spinne hat mich an der Innenseite eines Fingers erwischt“, erklärt Helmut Pirig. Nachdem sich der erste Schreck verzogen hatte, behandelte der Hildener den Biss mit einer Salbe für Insektenstiche. „Die haben wir immer im Haus“, sagt er. Um beispielsweise Mücken- oder Wespenstiche zu behandeln.
Genau dazwischen würde Helmut Pirig den Biss einer Nosferatu-Spinne einordnen: „Es fühlte sich an wie ein leichter Wespenstich“, sagt er. Es habe sich zunächst etwas unangenehm angefühlt. Nach etwa zehn Minuten hätten sich die Schmerzen aber gelegt. „Seitdem ist wieder alles normal“, sagt der Hildener. Es habe weder eine Hautrötung noch eine Schwellung gegeben. Auch habe der Biss später nicht gejuckt. Allerdings reagiere er auch nicht allergisch auf Stiche oder Bisse. „Der einzige Punkt war der Schreck“, so Helmut Pirig.
Die anderen beiden Exemplare fingen Helmut und Barbara Pirig mit einem Glas ein. Sie kontaktierten den ehemaligen Aquazoo-Direktor Wolfgang Gettmann, der die männlichen Vertreter der Gattung Zoropsis spinimana in Obhut genommen hat und beobachtet. Jetzt ist er noch auf der Suche nach einem Weibchen.
Die Nosferatu-Spinne breitet sich seit einigen Jahren immer weiter aus. Seit kurzem taucht sie auch vermehrt in unserer Region auf. 2005 wurde sie erstmals im Raum Freiburg nachgewiesen. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist immer weiter nach Norden gewandert. Sie wird handtellergroß und nutzt ihr Gift, um ihre Beute zu lähmen – wie übrigens beinahe alle Spinnen. Wegen ihrer Größe können die Beißwerkzeuge der Noseratu-Spinne menschliche Haut durchdringen. Sie jagt zwar ihre Beute, vor Menschen jedoch flüchtet sie und beißt nur zur Verteidigung. Das Tier sucht Wärme und lebt bei uns daher vorzugsweise in Häusern.