Hilden Sozialwohnungen an der Bahntrasse geplant

Hilden. · Seit fast 30 Jahren diskutiert der Rat über weitere Wohnungen an der Hofstraße. 

Das Stadtgebiet ist mit knapp 26 Quadratkilometern sehr kompakt – und zu großen Teilen bereits dicht bebaut. „Konfliktfreie Flächen“ gibt es schon lange nicht mehr. Das gilt auch für den Bereich Hofstraße/Karnaper Straße/Eisenbahn. Seit fast 30 Jahren gibt es immer wieder Anläufe, dort Wohnungen zu errichten. Bereits Ende der 1990er Jahre wollten SPD und Grüne dort Wohnungen bauen. Das Vorhaben wurde 1998 wegen der immensen Kosten für den Lärmschutz auf Eis gelegt.

Vor zwei Jahren unternahm die FDP einen neuen Vorstoß. Sie beantragte, einen neuen Bebauungsplan für das Areal aufzustellen. Nicht-störendes Gewerbe sollte entlang der Bahnlinie als Lärmschutz für angrenzende Wohnungen sorgen, so die Idee der Liberalen. Geld für eine Planung sollte allerdings nicht zur Verfügung gestellt werden. Problem: Ohne neue und verhältnismäßig viele Gutachten könne man nicht sagen, was dort gebaut werden könnte und zu welchem Preis, sagte die Verwaltung. Das Lärmproblem bleibe, lehnte die CDU vor zwei Jahren ab. Der Bolzplatz müsse auf jeden Fall erhalten bleiben, weil er für den Stadtteil wichtig sei. Die Verwaltung wurde schließlich beauftragt, eine „kleine Lösung“ nur für das städtische Grundstück Hofstraße 150 samt Hintergelände zu erarbeiten. Die liegt jetzt vor. Ergebnis: Dort Sozialwohnungen zu bauen, erfordere nach wie vor einen hohen Aufwand. Straße, Kanalisation und Lärmschutz gehen ins Geld. Die Verwaltung hat drei Vorschläge durchgerechnet.

Bei Vorschlag 1 wären 40 bis 45 Wohnungen möglich. Als Schallschutz müsste eine rund 200 Meter lange und vier Meter hohe Lärmschutzwand entlang der Bahnstrecke gebaut werden. Eine heute an den Bürgerverein Süd verpachtete Gartenfläche würde ebenfalls bebaut, der Bolzplatz dagegen nicht angetastet. Bei 45 Wohnungen beliefen sich allein die Kosten für die öffentliche Infrastruktur auf rund 19 300 Euro pro Einheit.

Vorschlag 2: Hier würden nur 33 Wohnungen gebaut. Die Pachtfläche des BV Süd wird nicht angetastet. Infrastrukturkosten pro Wohneinheit: rund 22 191 Euro.

Vorschlag 3: Es werden nur rund zwölf Wohnungen gebaut und zwar entlang der Hofstraße.