Social-Media-Aktion im Kreis Mettmann Bußgeldkatalog als Speisekarte wird zum Hit im Internet
Kreis Mettmann · Das Blaulichtmenü für 55 Euro, die schnelle Küchen „70 km/h innerorts“ für 800 Euro – die Polizei in Mettmann hat den neuen Bußgeldkatalog in ein Speisekarten-Format gebracht und landet damit einen Social-Media-Hit.
(tobi) Innerhalb einer Stunde ist der Facebook-Beitrag der Kreispolizei Mettmann schon 500 Mal geteilt worden, 1000 Nutzer haben ein „Like“ hinterlassen – die ungewöhnliche Speisekarte kommt bei den Social-Media-Nutzern extrem gut an.
Polizeisprecher Daniel Uebber hatte die Idee, den ab diesem Dienstag geltenden Bußgeldkatalog auf diese Art zu präsentieren. Das Blaulichtmenü gibt es dort beispielsweise für 55 Euro („Unser beliebtes Gericht für alle Fans der Feuerwehr, die gerne in der Feuerwehrzufahrt parken. Achtung: Preiszuschlag bei Behinderung: insgesamt 100 Euro“), als „Spezialität“ bietet die Polizei das Gericht „Der Orientierungslose“ („Unnützes und belästigendes Hin- und Herfahren im innerörtlichen Bereich. Beliebtes Menü in der Poserszene“) an, unter dem Titel „Neue Gerichte“ ist auch „Wrong Way“ zu haben ( „Für unsere elektronischen Gäste, die mit ihrem Fahrrad oder E-Scooter einen Gehweg oder Radweg verbotswidrig nutzen“). Alle Preise seien gültig ab dem 9. November.
„Unser Ziel war es, den neuen Bußgeldkatalog in den sozialen Medien publik zu machen“, erklärt Daniel Uebber. 20 Minuten habe er gebraucht, um die Idee am Ende auch umzusetzen. Da kann durchaus auch mal ein Fehler passieren: Wer 16 km/h zu schnell unterwegs ist, muss mit keinem Punkt rechnen. In der Speisekarte der Polizei steht das noch anders. „Aber welche Speisekarte ist schon fehlerfrei...!?“, fragt der Polizeisprecher. Der neue Beitrag der Kreispolizei Mettmann zum Thema Bußgeldkatalog ist auf einem guten Weg, das beliebteste Posting der Social-Media-Truppe zu werden. Seit zweieinhalb Jahren bringen sie immer wieder auf sehr unterhaltsame Weise Sachverhalte oder Gesetzesanpassungen unter die Nutzer.
Der bislang beste Beitrag behandelte das Thema „Hund in verschlossenem Auto“. 1,5 Millionen Menschen wurde das Posting angezeigt, 6500 Likes gab es dafür.
Unter der Speisekarte finden sich bei Facebook vorwiegend positive Kommentare: „Eine gelungene Karte. Auch, wenn mich das ein oder andere Gericht wirklich anspricht, hoffe ich, der Versuchung zu widerstehen“, schreibt beispielsweise ein Nutzer. Ein anderer kommentiert: „Schön dargestellt. Tolle Ideen habt ihr immer.“ Es gibt aber auch einige User, die den Inhalt bewerten und beispielsweise schreiben, dass die Strafen immer noch zu niedrig seien, während andere „Abzocke“ posten.
Daniel Uebber jedenfalls wird jede Reaktion auf den Speisekarten-Bußgeldkatalog wahrnehmen. „Wir als Polizei müssen jeden Kommentar sichten“, erklärt er. Das dürfte ein langer Abend werden.