Polizei verbucht mehr Einbrüche
Die Kriminalität ist in der Stadt Haan so gering wie nirgends sonst im Südkreis. Die Zahlen steigen aber dennoch leicht an.
Haan. Der Ort Haan hat im Vergleich zu den anderen Städten des Südkreises die geringste Kriminalitätsrate. Das offenbart jetzt die Kriminalstatistik der Kreispolizei Mettmann für das vergangene Jahr. Demnach lag die Zahl der Straftaten pro 100 000 Einwohner bei 6567. In Hilden waren es 7611, in Langenfeld 7794 und in Monheim 8336. Auch der Durchschnitt des Kreises liegt mit 6801 noch höher.
Insgesamt wurden 1981 Straftaten bekannt (2014: 1923). Die Aufklärungsquote liegt bei 46,4 Prozent. Sie ist damit geschrumpft: 2014 waren es noch 48,7 Prozent. Die Polizei ermittelte 776 Tatverdächtige. 165 waren jünger als 21 Jahre. Mit 21,3 Prozent ist das mehr als ein Fünftel. Der Mittelwert des Kreises Mettmann liegt ähnlich hoch bei 21,7 Prozent.
2015 wurden in Haan 137 Wohnungseinbrüche registriert. Das sind 61,2 Prozent mehr als 2014: Damals waren es gerade mal 85. Die Aufklärungsquote ist zugleich stark gesunken: Nach 32,9 Prozent im Jahr 2014 lag sie 2015 nur noch bei 12,4 Prozent. Die Polizei registrierte außerdem um 7,3 Prozent mehr Einbruchsversuche als im vorvergangenen Jahr.
Hier sind die Fallzahlen gesunken. Zählte die Polizei 2014 noch 496 Straftaten, waren es im vergangenen Jahr 446. Das sind 10,1 Prozent weniger. Die Aufklärungsquote fiel mit 13,7 Prozent um 0,4 Prozentpunkte niedriger aus als im Vorjahr.
Die Fallzahlen sind in diesem Bereich um 24,5 Prozent gestiegen. Insgesamt hat die Polizei im vergangenen Jahr 61 Fälle erfasst. 2014 waren es 49. Die Aufklärungsquote liegt bei 67,2 Prozent. Sie ist gesunken, betrug sie doch 2014 genau 73,5 Prozent.
Auf Haaner Stadtgebiet haben sich 89 Verkehrsunfälle mit Verletzten ereignet. Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, ist damit um 23,9 Prozent gestiegen. Unter den Geschädigten waren 19 Fußgänger (2014: 19), 23 Radfahrer (28) und 14 motorisierte Zweiradfahrer (20). Nach Altersgruppen geordnet wurden demnach 14 (2014: 14) Kinder, 10 junge Erwachsene (18) und 15 Senioren (17) verletzt. Schwer verletzt wurden 21 Personen. In Haan gab es darüber hinaus 2015 einen Verkehrstoten: Ein 75-Jähriger hatte am 26. November am Südring die Fahrbahn betreten und war von einem Auto erfasst worden. Er starb noch an der Unfallstelle.
Auch für Verkehrsunfälle erhebt die Polizei eine sogenannte Häufigkeitszahl. Sie sank in Haan im Vergleich zum Vorjahr von 471 auf 374 um 20,6 Prozent.
Die Zahl der Fahrerfluchten in Haan ist gestiegen. Insgesamt haben sich in 238 Fällen Unfallverursacher oder -beteiligte unrechtmäßig vom Unfallort entfernt. Das sind 32,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
„In Haan kann man sich sicher fühlen“, resümiert der Leiter der Haaner Polizeiwache, Jörg Janke. Was ihm Sorge bereite, seien die steigenden Fallzahlen bei den Wohnungseinbrüchen. Sie seien der guten Verkehrsanbindung in Haan geschuldet. Dass zugleich die Aufklärungsquote sinke, liege an der zunehmenden Professionalität der Täter. „Sie hinterlassen weniger Spuren.“ Umso wichtiger sei es, dass Eigentümer ihre Häuser und Wohnungen sichern. „Man kann nur versuchen, den Zeitfaktor zu erhöhen. Wenn ein Täter zu lange braucht, um in eine Wohnung oder ein Haus einzubrechen, geht er weg.“