Rest-CDU trifft sich zur Krisensitzung
Bundestagsabgeordnete, Landrat und Kreis-Chef wollen den Scherbenhaufen kitten.
Hilden. Die CDU kommt nicht zur Ruhe. Erst ist Lothar Kaltenborn im September aus der Ratsfraktion ausgetreten, vor zwei Wochen schmiss Fraktionschef Peter Schnatenberg das Handtuch, jetzt kehrten mit Walter Corbat, Birgit Behner und Sabine Kittel drei weitere Mitglieder der Fraktion den Rücken (WZ berichtete). Von den einst 13 Ratsmitgliedern der CDU sind acht geblieben. Auch der Ortsverbandsvorsitzende Patrick Strösser hat zwischenzeitlich den Job „geschmissen“.
Die Gründe für die Austritte mögen verschieden sein — von persönlich bis politisch. Doch alle Abwanderer eint der Frust und Ärger über die Uneinigkeit in der Fraktion: „Es gibt keine Mehrheiten, keine Einigkeit“, sagt beispielsweise Walter Corbat, der seit 1994 für die CDU im Stadtrat sitzt. „Das ist nicht mehr die Partei, in die ich damals eingetreten bin. Mit dem Rest der Truppe ist keine Zusammenarbeit möglich“, sagt er.
Das Fass zum Überlaufen brachte für ihn das Abstimmungsverhalten in der Frage, ob der Sportplatz Schützenstraße für 630 000 Euro einen neuen Kunstrasenbelag bekommt oder nicht. Wie Schnatenberg, der schon vor zwei Wochen genau aus diesem Grund zurückgetreten war, vertritt Corbat den Standpunkt: „Ich kann kein Geld ausgeben, das nicht da ist.“ Die Fraktion sah das anders. „Diese CDU ist zwiegespalten“, sagt auch Sabine Kittel: „Eine solche Haushaltspolitik kann ich nicht mittragen.“
Die kommissarische Fraktionschefin Marion Buschmann sieht sich vor einem Scherbenhaufen. Am Montagabend gibt es erst einmal eine Krisensitzung: mit der Bundestagsabgeordneten Michaela Noll, Landrat Thomas Hendele und dem CDU-Kreisvorsitzenden Jan Heinisch.