Sammler schenkt Stadt Hilden sechs Kunstwerke

Die Geschenke von Werner Scholzen hängen im Rathaus.

Foto: Köhlen

Hilden. Schon vor elf Jahren hat Werner Scholzen der Stadt die Leinwandarbeit „Spacy Lucy“ von Charles Wilp geschenkt. Sie hängt im Bürgerhaus Mittelstraße 40. Nun verehrte der Kunsthändler seiner Heimatstadt sechs weitere Kunstwerke: zwei Arbeiten des Werbekünstlers Wilp sowie vier Ölgemälde von Carl Barth. Bürgermeisterin Birgit Alkenings bedankte sich mit herzlichen Worten für das „große Geschenk für die Stadt Hilden“. Sie erläuterte, dass die Bilder des städtischen Kulturbesitzes überall im Rathaus zu sehen sind: „Alle Mitarbeiter, nicht nur die Chefs, dürfen sich Bilder ausleihen. Sie wandern durchs ganze Haus und sind deshalb tatsächlich zu sehen.“

Das ist ganz im Sinne des Spenders. Werner Scholzen hat mehr als 400 Bilder und 100 Druckplatten gesammelt — „einfach weil sie mir gefielen“. Der 75-Jährige stellt sie auch aus — bei Youtube. Seine Eltern hatten einen Bauernhof an der belgischen Grenze. Dort machte der bekannte Maler Fritz von Wille häufig Urlaub — und zahlte mit Bildern. „Als meine Eltern starben, hatten wir mehr als 50 Wille-Bilder“, erinnert sich Werner Scholzen. Hufschmied habe er gelernt — und sich 1970 selbstständig gemacht. Der erfolgreiche Unternehmer liebt offenbar das Understatement. Er hat eine ganze Reihe von Erfindungen auch zu Geld gemacht. Die Kunst hat ihn sein ganzes Leben nicht mehr losgelassen. „Charles Wilp war der größte deutsche Werbekünstler“, sagt Scholzen. Wilp fotografierte Werke-Kampagnen wie „Und läuft...und läuft...und läuft“ für VW, Puschkin (Wodka) oder für Afri-Cola. „Wir waren 30 Jahre befreundet“, erzählt Scholzen: „Er kannte viele Prominente (Flick, Genscher) und vor allem alle Künstler — und sie kannten ihn.“

Scholzen steckt voller faszinierender Geschichten. Etwa wie er den Pfälzer Maler Johann Georg Müller (1913-1986) in der Eifel kennenlernte. „Er war ein ziemlich grober Klotz. Ich wollte ein Bild von ihm kaufen. Er hat brüsk abgelehnt — was willst du damit. Im nächsten Jahr habe ich es wieder versucht — da hat Müller mir das Bild geschenkt.“ Müller war berühmt-berüchtigt. „Er verkauft ein Bild, holte es am nächsten Tag zurück — und vergaß dabei das Honorar zurückzugeben“, erzählt Werner Scholzen. Die Bilder von Carl Barth habe er aber nur deshalb gesammelt, „weil sie mir sehr gut gefielen“.