SB-Pflanzenmarkt: Leerstand statt Blumenpracht
Der SB-Pflanzenmarkt im Subzentrum an der Gerresheimer Straße musste schließen.
Hilden. Es hat nicht sollen sein: Für Wolfgang Baez, der bis Ende vergangener Woche den SB-Blumen- und Pflanzenmarkt „Die Blume“ in der Ladenzeile an der Gerresheimer Straße geführt hat, sind sämtliche Träume von einem erfolgreichen Geschäft geplatzt.
Statt bunter Farbenpracht, herrscht auf den 135 Quadratmetern Tristesse pur. „Es hat nicht gereicht“, sagt Wolfgang Baez im WZ-Gespräch.
Insgesamt 22 Monate hatte der 57-Jährige versucht, mit Schnitt- sowie saisonalen Blumen, Zimmer- und Balkonpflanzen sowie Keramik- und Dekorationsartikeln möglichst viele Kunden anzulocken.
Schließlich hatte das Subzentrum lange genug leergestanden, so dass jedermann, der sich dort neu ansiedelte, hoffte, über die Runden zu kommen.
„Meinen Großeinkauf mache ich im Supermarkt“, sagte beispielsweise Hans Roeder im Januar vergangenen Jahres, als die WZ eine entsprechende Umfrage startete. „Wenn ich aber Frischware möchte, ist das hier meine erste Adresse.“
Die Antwort damals war zwar in erster Linie auf den Naturhof neben Baez’ Blumenladen bezogen, beinhaltete aber durchaus auch das Angebot an frischen Pflanzen.
„Ich finde es schade, dass Baez nicht mehr hier ist“, sagt eine ältere Dame, die im Naturhof gerade krosse Brötchen in den Korb legt, ihren Namen aber nicht nennen will. „Ich habe bei Baez immer mal wieder Schnittblumen gekauft.“
Ähnlich äußert sich ein weiterer Kunde. Er kommt ebenfalls aus dem Naturhof und fand die Kombination, Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst- und Backwaren sowie nebenan Blumen zu kaufen, „einfach praktisch“.
Im Naturhof selbst dagegen brummt es. „Wir haben meist mehr als 500 Kunden pro Tag“, sagt Filialleiterin Iris Eis. Ähnlich geht es der angegliederten Bäckerei Busch aus Monheim, der Metzgerei Steinhaus aus Remscheid oder Obst und Gemüse Koch aus Wuppertal: „Wir können uns alle nicht beklagen“, sagt Iris Eis.
Andreas Hirsch von der Unternehmensberatung UFM aus Dormagen, die die Ladenzeile im Hildener Süden vermarktet, bestätigt das boomende Geschäft vor allem im Naturhof: „Ich denke, dass wir sogar schon die 600er-Grenze an täglichen Kunden überschritten haben.“
Wer der Nachfolger von Wolfgang Baez und dessen Blumen-markt wird, wollte der Sohn von UFM-Geschäftsführer Hans Hirsch noch nicht sagen. „Wir stecken in vielversprechenden Verhandlungen“, betont er. „Ich bin also sehr zuversichtlich, dass wir spätestens im Herbst eine Neueröffnung feiern können.“