Schnelles Internet ist auf dem Weg
Beim Ausbau durch die Telekom hat es Verzögerungen gegeben. Die Bandbreite soll jedoch bis März erhöht werden.
Haan. Eigentlich sollte die Mehrzahl von Haans Bürgern bereits Ende 2016 mit 50 oder sogar 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) durch das weltweite Netz surfen dürfen. Diese Geschwindigkeiten würden endlich ausreichen um flächendeckend Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig zu ermöglichen. Das ist bei Hermann Neumann in Unterhaan derzeit noch nicht annähernd der Fall. „Fernsehen über das Internet, damit fange ich gar nicht erst an“, sagt der 67-Jährige. Er hat selbst nachgemessen. „Von den derzeit versprochenen 16 MBit/s kommen hier meist nur sechs bis sieben an“, beschwert sich der einstige Unternehmensberater, heute im Ruhestand. Besonders schlimm sei das für Leute, die beruflich auf schnelles Internet angewiesen sind. Ein Nachbar beispielsweise sei Designer — große Bilddateien hochzuladen eine Qual.
Doch Abhilfe naht. „Es gab wohl ein Problem mit einem Subunternehmer der Telekom. Dadurch kam es zur Verzögerung des Ausbaus“, weiß Sonja Kunders von der Stadt Haan.“ Der habe nun aber gewechselt. Das schnelle Internet sei auf dem Weg. Im ersten Quartal 2017 soll es soweit sein. Dies bestätigt auch Telekom-Pressesprecher André Hofmann. Von Problemen mit einem Subunternehmer sei ihm zwar nichts bekannt, aber „im Tiefbau sind immer Verschiebungen möglich“, sagt Hofmann. Derzeit müsse beispielsweise auch die Frostphase abgewartet werden. Denn die besonders schnellen Glasfaserleitungen, die bis an die Verteilerkästen gelegt werden müssen, verlaufen unterirdisch. Von hier gehen dann zwar immer noch die alten Kupferkabel zur Versorgung der Haushalte ab. Dank neuer Technik können die dann aber mehr.
Das sogenannte Vectoring beseitigt die elektromagnetischen Störungen, die es zwischen den Kupferleitungen gibt, die vom Verteilerkasten am Straßenrand zum Router in der Wohnung des Kunden laufen. So sind bis zu 100 Mbit/s möglich. „Allerdings erreicht man nie 100 Prozent“, muss Hofmann eingestehen. Es gebe immer Außenbereiche, wo weniger in der Leitung steckt.
Über den jetzigen Ausbau hinaus ist die Stadt Haan 2016 auch selbst aktiv geworden. Sie hat einen Antrag für Beratungsleistungen zur Unterstützung des Breitbandausbaus beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gestellt. Die maximale Förderung in Höhe von 50 000 Euro wurde bewilligt — sie wird für Beratungsleistungen sowie für die Unterstützung bei der Antragsstellung von Fördermitteln für Infrastrukturmaßnahmen genutzt. Ein erster Schritt, um künftig eventuell auch in anderen Bereichen ähnlich schnelle Bandbreiten wie im Industriepark Ost bieten zu können. Hier sollen den Unternehmen durch eine Glasfaseranbindung ab März Geschwindigkeiten bis 200 MBit/s zur Verfügung stehen.
Im Internet kann jeder den Status seiner Stadt in Sachen Breitbandausbau verfolgen.
www.telekom.de/breitbandausbau-deutschland