Stadtwerke investieren in Wasserreservoir

Zwei Trinkwasser-Hochbehälter werden für rund 1,8 Millionen Euro saniert. Die Arbeiten dauern zwei Jahre bis September 2018. Die Speicher gleichen Druckschwankungen im Netz aus.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Die beiden Hochbehälter im Sandberg speichern das gesamte Trinkwasser, das alle 56 000 Hildener an einem Tag verbrauchen. Jedes der beiden Reservoire ist 38 Meter lang, 27 Meter breit, 6,50 Meter hoch und fasst rund 5000 Kubikmeter. Die beiden Hochbehälter liegen 50 Meter oberhalb der Stadt. Das Gefälle sorgt dafür, dass auch dann noch Wasser im städtischen Netz fließt, sollten einmal die Pumpen im Wasserwerk Baumberg ausfallen. Die beiden Speicher wurden 1972 und 1973 erbaut — vor rund 44 Jahren. Deshalb muss jetzt der Beton saniert werden, erläutert Sabine Müller, Sprecherin der Stadtwerke Hilden.

Das dauert und kostet: Fast zwei Jahre hat der kommunale Versorger für die Arbeiten eingeplant und dafür rund 1,8 Millionen Euro kalkuliert. Die Arbeiten am ersten Speicher haben bereits im August vergangenen Jahres begonnen und sollen bis Juli abgeschlossen sein. Die zweite Kammer wird von Oktober 2017 bis September 2018 instand gesetzt. „Wir liegen sehr gut im Zeitplan“, erläutert Müller.

Die Verbraucher müssen die Sanierung übrigens nicht mit höheren Preisen bezahlen. Die Stadtwerke halten 2017 den Wasserpreis stabil (wie auch die Tarife für Strom und Gas), haben aber zum 1. Januar für Trinkwasser ein neues Tarifmodell eingeführt. Es besteht wie beim Strom aus einem Grundpreis und einem Mengenpreis. Bislang richtete sich der Wasserpreis allein nach der gelieferten Menge. „Wir verdienen mit dem neuen Tarifmodell nicht mehr Geld“, versichert der Geschäftsführer der Stadtwerke, Hans-Ullrich Schneider: „Wir haben nur das Geld sicher, dass wir zum Betrieb des Wassernetzes brauchen.“

Die Hochbehälter gleichen Druckschwankungen im 178 Kilometer langen Hildener Trinkwassernetz aus. Der Vorrat ist ständig in Bewegung, bedingt auch durch Schlitze zwischen den Betonscheiben, die die Becken in vier Segemente teilen. Tagsüber sinkt der Pegel bis auf 2,5 Meter ab, nachts erhöhen Pumpen den Wasserspiegel wieder auf 5,50 Meter. Das Wasser wird in der ersten Kammer eingespeist und in der vierten abgezogen. Befüllt und entnommen wird das Wasser über gewaltige Rohre mit einem Durchmesser von 600 Millimetern. Die Transportleitungen liegen in der Elberfelder Straße und in der Kölner-/Fuchsbergstraße. Pro Stunde könne maximal 600 Kubikmeter Wasser geliefert werden.

Daneben wollen die Stadtwerke in diesem Jahr rund drei Millionen Euro in ihre Gas-, Wasser- und Stromnetze investieren. Für einen „hohen sechsstelligen Betrag“ soll ein 2000 Meter langes, unterirdisches Mittelspannungskabel verlegt werden. Damit wird die Stromversorgung des Gewerbegebiets Nord (Giesenheide) verbessert. „Das ist für die Stadtwerke eine Zukunftsinvestition“, erläutert Müller. 2015 haben die Stadtwerke Hilden einen Überschuss von 5,239 Millionen Euro erzielt. Das sei jedoch auf „einmalige Sondereffekte“ zurückzuführen“, betont der Geschäftsführer: „Für 2016 haben wir ein geringeres Ergebnis geplant.“ Im vergangenen Jahr haben die Stadtwerke rund 4,6 Millionen Euro investiert, darunter gut eine Million Euro in das Strom-, 890 000 Euro in das Gas- sowie 565 000 Euro in das Wassernetz. Der kommunale Versorger muss auch Strom und Gas von anderen Anbietern durch seine Netze leiten. Dafür gibt es Geld. Die Höhe der Entgelte legen jedoch nicht die Stadtwerke Hilden fest, sondern die Landesregulierungsbehörde NRW. Das soll für Wettbewerb auf dem Energiemarkt sorgen. Nach einer Umfrage waren 2015 72 Prozent der Strom- und 73 Prozent der Gastkunden mit den Stadtwerken Hilden sehr zufrieden.