Schweitzer-Areal: Neues Vermarktungskonzept

Langsamer Start: Für die ersten sieben Grundstücke liegen bislang nur fünf Bewerbungen vor.

Hilden. Die Bebauung des Geländes der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule ist Hildens größtes kommunales und umstrittenstes Bauprojekt. Für die ersten sieben Baugrundstücke an der Lindenstraße gibt es trotz verlängerter Bewerbungsfrist nur fünf Bewerbungen. Die Verwaltung hat deshalb vorgeschlagen, die restlichen Grundstücke an die städtische Wohnungsbaugesellschaft Hilden (WGH) zu verkaufen. Sie soll die Häuser errichten und dann an interessierte Familien weiterverkaufen.

Die SPD begrüßt diesen Vorschlag: In Gesprächen mit interessierten Familien sei deutlich geworden, dass der hohe zeitliche Aufwand beim Selbstbauen sowie der persönliche Einsatz in einer Bauherrengemeinschaft die Familien eher abschrecke. Solche hohen Hürden wollten viele Familien mit kleinen Kindern nicht nehmen. Die Familien wollten in einem für sie zeitlich absehbaren Zeitraum ihr Eigenheim beziehen.

Hintergrund: Die Stadt will das Gelände selbst vermarkten, um die Kosten für die Erwerber damit zu dämpfen. Die Grundstücke werden den Erwerbern für 400 Euro/m2 angeboten. Nachteil: Die Käufer müssen sich zu einer Bauherrengemeinschaft zusammenschließen. Weiterer Nachteil: Das alte Schulgebäude wird aktuell als Notunterkunft für Flüchtlinge genutzt. Niemand weiß, wie lange noch.

Wenn die WGH jetzt wie vorgeschlagen als Investor die Reihenhäuser errichtet, steigt dadurch der Kaufpreis für die Erwerber, allein schon dadurch, dass zweimal Grunderwerbssteuer zu zahlen ist. Das hatten Rat und Verwaltung mit ihrem Vermarktungskonzept eigentlich verhindern wollen. Die SPD halte daher an dem beschlossenen Vermarktungskonzept für die Mehrgenerationensiedlung auf dem Albert-Schweitzer-Gelände fest.

Die Bürgeraktion hat Bürgermeisterin Alkenings aufgefordert, am 16. Dezember das Thema auf die Tagesordnung des Stadtrates zu setzen. Die Bürgeraktion möchte jetzt vor allem über den Sachstand und das weitere Verfahren auch beim Mehrgenerationen-Projekt sprechen. „Das Konzept muss noch mal auf den Tisch. Wir können nicht so tun, als wäre alles in Butter“, so Reffgen. Im Wohnungsbauförderungsausschuss war kurz nach Bekanntwerden des überraschenden Ergebnisses eine öffentliche Beratung darüber noch mit der Mehrheit von CDU und SPD verhindert worden. cis