Kirche in Haan Probleme bei Besetzung der Pfarrstellen
Haan · Weil der Evangelischen Kirchengemeinde ab 2025 nur noch zwei Pfarrstellen zustehen, hat das Presbyterium jetzt die Rheinische Landeskirche um Hilfe gebeten. Pfarrerin Gummel geht 2022 in Ruhestand.
. Als Hans-Peter Gitzler nach 27 Jahren als Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Haan im Dezember vergangenen Jahres starb, war allen klar: Eine Nachfolge für ihn zu regeln, wird sowohl fachlich als auch menschlich ein schwieriges Unterfangen.
Heute, knapp ein halbes Jahr später, steht fest: Auch organisatorisch steht die Gemeinde vor einer großen Herausforderung bei der Stellenbesetzung. Wie Pfarrerin Gabriele Gummel jetzt im Informationsblatt der Kirchengemeinde mitteilt, hat das Presbyterium, „das sich schon seit einigen Monaten in einem intensiven Beratungsprozess befindet“, mittlerweile das Zentrum der Rheinischen Landeskirche für Gemeindeberatung und Gemeindeorganisation in Wuppertal um Hilfe gebeten. Denn es gehe nicht allein um die Entscheidung, wie bei der Wiederbesetzung der Pfarrstelle von Pfarrer Gitzler vorgegangen werden soll.
Über diese Aufgabenstellung hinaus gebe es weitere Fragen, die alle miteinander verwoben seien. Eine von ihnen lautet: Wie soll bei der Besetzung der Pfarrstelle von Pfarrerin Gummel vorgegangen werden? Die Seelsorgerin geht am 1. September kommenden Jahres in den Ruhestand.
Von entscheidender Bedeutung wird aber vor allem die Antwort auf die Frage sein, wie künftig zwei Pfarrer die Arbeit von bisher drei Pfarrern leisten sollen.
Spätestens 2025, nach der Pensionierung von Pfarrer Weber, hat die Kirchengemeinde Haan nur noch zwei Pfarrer oder Pfarrerinnen. Die Anzahl der Gemeindeglieder sei soweit gesunken, dass der Kirchengemeinde ab dann nur noch zwei Pfarrstellen zustünden, berichtet Gabriele Gummel: „Welche Aufgaben können diese – dann nur noch zwei PfarrerInnen – übernehmen? Welche müssen reduziert werden oder gegebenenfalls wegfallen?“ All das gelte es abzuwägen.
Kompliziert wird die Situation Gummel zufolge auch dadurch, dass Pfarrer Christian Dörr zwar auf einer Vollstelle in Haan arbeitet, rechtlich gesehen aber beim Kirchenkreis als Entlastung von Superintendent Frank Weber angebunden sei. 2005 hatte das Presbyterium beschlossen, Dörr auf die Entlastungspfarrstelle für Weber zu wählen. Dies war notwendig geworden, weil der neue Superintendent durch sein Amt für Aufgaben im Kirchenkreis gebunden wurde. Seit 2016 hat Dörr eine ganze Stelle.
Angesichts dieser schwierigen Lage habe sich das Presbyterium daher nun Hilfe bei der Landeskirche geholt, heißt es in der Mitteilung für die Gemeindemitglieder. Damit der Entscheidungsprozess gelinge, berate das Gremium sorgfältig und vertraulich „und nimmt sich die notwendige Zeit, um zu einer für die Gemeinde guten Lösung zu kommen und den Weg in die Zukunft zu ebnen“, betont Gabriele Gummel. Die pfarramtlichen Aufgaben im Pfarrbezirk 4, für die ehemals Hans-Peter Gitzler zuständig war, werden weiterhin von Pfarrer Frank Blankenstein Kirchengemeinde wahrgenommen, heißt es in dem Schreiben. Diese Regelung gelte bis Ende Mai kommenden Jahres.