Ab dem 31. Januar gibt es unter dem Motto „12 Ziffern – 12 Konzerte“ in der Kirche St. Nikolaus einen Konzertmarathon. Was genau hat es damit auf sich?
Konzertreihe in Gruiten „Musizieren für gewinnbringenden Beitrag“
Interview | Haan · Mit einer ungewöhnlichen Aktion wirbt die Katholische Kirchengemeinde in Gruiten um Spenden. Mit zwölf Kurzkonzerten soll die Restaurierung des Ziffernblatts am St.-Nikolaus-Kirchturm mitfinanziert werden.
Mit einer ungewöhnlichen Aktion wirbt die Katholische Kirchengemeinde in Gruiten um Spenden. Mit zwölf Kurzkonzerten soll die Restaurierung des Ziffernblatts am St.-Nikolaus-Kirchturm mitfinanziert werden. Kantor Frederik Punsmann erzählt im Interview von der Aktiom.
Frederik Punsmann: An der Kirche in Gruiten gibt es ein Ziffernblatt, das mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Es hat Grünspan, sodass man die Uhr schlecht lesen kann, und muss restauriert werden. Daher passt das Motto „12 Ziffern – 12 Konzerte“ ganz gut zum Thema. Es handelt sich um Benefizkonzerte, deren gesamter Erlös dem Ziffernblatt zugute kommt.
Wie ist die Idee dazu entstanden?
Punsmann: In der Vergangenheit habe ich bereits zu unterschiedlichen Spendenaktionen aufgerufen, wie beispielsweise für die Finanzierung einer neuen Orgeltruhe von 19 000 Euro. Damals habe ich mehr als zwölf Stunden aus dem Gotteslob gespielt. Die Gemeindemitglieder konnten dann dazukommen und singen. Der Spendenmarathon war erfolgreich. Die Restaurierung des Ziffernblattes der Gruitener Kirchturmuhr wird zwar auch vom Förderverein gestemmt, dennoch ist finanzielle Unterstützung nötig. Daher ist die Verwaltungsleitung an mich herangetreten.
Was genau
erwartet die Besucher?
Punsmann: Vom 31. Januar bis zum 11. Februar gibt es jeden Tag um 18 Uhr ein 15-minütiges Konzert in der Kirche St. Nikolaus. Die Ensembles, die mitmachen, stammen alle aus Gruiten und befinden sich bis auf den Posaunenchor und den Kirchenchor Cäcilia unter meiner Leitung. Passend zur Kirchturmuhr ist das übergeordnete Thema „Zeit und Vergänglichkeit“. Ursprünglich war es angedacht, bei jedem Konzert einen Monat zu thematisieren. Hans-Joachim Beyer nimmt bei seinem Orgelkonzert am 1. Februar beispielsweise das Thema Karneval auf, der Kirchenchor „Cäcilia Gruiten“ will ein novemberartiges Konzert präsentieren, in dem es um Allerheiligen und die Vergänglichkeit geht. Leider ist es schwierig, das Thema durchgehend einzuhalten, insbesondere bei rein instrumentalen Konzerten. Das Kinderkonzert am 8. Februar wird auch einfach wie ein Klassenvorspiel sein und weniger streng thematisch. Bei allen Konzerten ist der Eintritt frei, Spenden für das Ziffernblatt sind jedoch erbeten.
In Zeiten einer Pandemie ist das sicherlich nicht einfach zu organisieren. War es schwierig, die Ensembles zum Mitmachen zu überreden?
Punsmann: Am Anfang hat es ehrlich gesagt große Fragezeichen gegeben. Als ich die Idee zum Konzertmarathon im Dezember vorgestellt habe, war die Inzidenz bereits hoch, und ich hatte gehofft, dass die Zahlen bis Februar wieder zurückgehen. Jetzt liegen sie noch höher. Laut der aktuellen Coronaschutzverordnung NRW gilt für Veranstaltungen im Kultur- und Freizeitbereich derzeit eine 2G-Regel, das gilt auch für den Spendenmarathon. Sofern das Land bis dahin etwas anders beschließt, passen wir uns dem natürlich an. Und es gilt natürlich auch die Maskenpflicht während der Konzerte.
Gab es für den Spendenmarathon irgendwelche Proben?
Punsmann: Explizite Proben gab es nicht. Mit den Ensembles, die unter meiner Leitung stehen, probe ich bereits seit dem Sommer wieder. Wir werden daher Stücke aus unseren Proben präsentieren, Anfang Januar haben wir uns überlegt, welche Stücke das sein könnten und diese dann verstärkt geprobt. Aber die Konzerte beim Spendenmarathon dauern ja auch nur 15 Minuten. Ich freue mich auf alle Beiträge und Konzerte und hoffe, dass wir mit unserem Musizieren einen gewinnbringenden Beitrag leisten – auch für die Zuhörer.