St. Nikolaus: Kirchenraum wird renoviert
Nach zweijähriger Planung beginnen im Februar die Arbeiten in St. Nikolaus.
Gruiten. Seit zwei Jahren plant der Kirchenvorstand der Katholischen Gemeinde St. Nikolaus die Renovierung des Gotteshauses in Gruiten-Dorf. In Kürze geht es endlich los. „Die Auflagen des Generalvikariats sind extrem hoch“, sagt Heribert Herring. Der 67-Jährige engagiert sich seit 34 Jahren in der Gemeinde und sitzt auch dem Bauausschuss vor. „Ich bin froh, dass ich die Arbeiten jetzt noch auf den Weg bringen kann“, sagt er.
Die katholische Kirche im Dorf steht unter Denkmalschutz. Das machte die Planungen für die Renovierung so schwierig. So musste das mehr als 130 Jahre alte Gotteshaus per Laser auf den Zentimeter genau ausgemessen werden. Darüber hinaus musste die Gemeinde einen Restaurator dazuholen. „Der Kunsthistoriker hat überprüft, ob sich unter den alten Anstrichen noch Erhaltenswertes befindet“, sagt Herring. Der Fachmann wird noch einmal nach Gruiten kommen, wenn das Gerüst im Kirchenraum steht.
In dem großen Bogen vor dem Hauptaltar stand früher in großen Lettern der Spruch „Hier ist die Wohnung Gottes“. Herring bezweifelt allerdings, dass der Schriftzug wieder hervorgeholt werden kann. „Es ist schon zwei- oder dreimal darüber gestrichen worden“, sagt er. Sollte es dennoch möglich sein, würde die Gemeinde dafür Geld vom Landeskonservator erhalten.
Am 14. Februar sollen die Arbeiten beginnen. Der gesamte Innenraum erhält einen frischen Anstrich. „Es soll freundlicher und heller werden“, kündigt Herring an. Dafür werde die alte Farbe mit einem Spezialschwamm abgewaschen. Dann trägt das beauftragte Unternehmen Farbproben auf, und der Kirchenvorstand darf auswählen, wie die Kirche künftig im Inneren aussehen wird. „Die Firma Berchen aus Essen hat bereits die vergangene Renovierung vor 18 Jahren durchgeführt“, sagt Herring.
Auch die Orgel, die 1963 eingeweiht wurde, wird generalüberholt. Herring: „Das Instrument wird auseinandergebaut, alle Pfeifen werden gereinigt und ein neues Register eingebaut.“ Zuletzt sei dies 1992 geschehen. Inzwischen sei es nicht mehr zu überhören, dass die Orgel zwei bis drei Jahre nicht einmal mehr gereinigt wurde — und auch etwas Schimmel angesetzt habe.
Zwischen sechs und acht Wochen werden die Arbeiten in der Kirche dauern. Zu den Kosten wollte Herring nur sagen: „30 Prozent trägt die Pfarrgemeinde, die restlichen 70 Prozent das Generalvikariat in Köln.“
Gerne würden Pfarrer Reiner Nieswandt und der Kirchenvorstand die Kirche mit einem behindertengerechten Zugang versehen. Herring: „Da haben wir noch Schwierigkeiten, weil die Stadt, das Generalvikariat und auch die Denkmalschutzbehörde in Brauweiler zustimmen müssen.“ Aus seiner Sicht sei so ein Zugang aber dringend angebracht, weil unter den Gottesdienstbesuchern inzwischen viele gehbehinderte Menschen sind.