Auch das Duschwasser bleibt kalt Stadt Hilden schaltet Heizungen in Schulen und Turnhallen ab
Hilden · Auch nach den Sommerferien bleiben Wasser und Heizungen in städtischen Schulen und Turnhallen in Hilden kalt. Die Verwaltung möchte angesichts des Ukraine-Krieges offenbar ein Zeichen setzen und Energie sparen.
Die Stadt Hilden hat jetzt auf die steigenden Energiepreise reagiert und die Heizungen in einigen städtischen Einrichtungen abgestellt. „Wir bitten sowohl bei den Schülerinnen und Schülern als auch bei den Vereinen um Verständnis für diese Maßnahme“, erklärt Bau- und Klimaschutzdezernent Peter Stuhlträger. „Indem wir darauf verzichten, durchgehend warmes Wasser vorzuhalten, können wir unseren Gasverbrauch erheblich senken. Nur wenn wir alle mithelfen und unseren Energiebedarf reduzieren, haben wir eine Chance, dass die Gasspeicher in Deutschland zum Winter ausreichend gefüllt sind.“
Betroffen sind die Grundschulen und Turnhallen. Dort werden Heizungen und Warmwasseraufbereitung bis Ende September ausgestellt, erklärt Stadtsprecherin Lina Schorn: „Selbstverständlich bleibt an allen Standorten, die im Rahmen der Ganztagsbetreuung für Schulkinder in Betrieb bleiben, die Warmwasserversorgung in den Küchen sichergestellt.“
Die Stadt Hilden ergreife seit vielen Jahren Maßnahmen, um ihren Energiebedarf und damit den CO2-Ausstoß zu senken. „Dies betrifft vor allem den Neubau von Immobilien, aber auch Sanierungs-, Modernisierungs- und Unterhaltungsarbeiten“, so Schorn. Außerdem verzichte die Stadt in den Sommermonaten auf warmes Wasser im Rathaus. „Angesichts der angespannten Situation auf den Energiemärkten aufgrund des Ukraine-Kriegs gehen Stadt und die Beteiligungsgesellschaft der Stadt Hilden nun einen Schritt weiter“, so Schorn.
Hilden ist nicht die erste Kommune, die diesen Schritt geht – der Lahn-Dill-Kreis war vor einigen Wochen der Vorreiter: „Bis zum 18. September 2022 werden in den Schulen und kreiseigenen Turnhallen die Heizungs- und Warmwasseraufbereitungsanlagen abgeschaltet“, teilte der Landrat Wolfgang Schuster damals mit. Die Schulbauabteilung habe auf Basis der Verbräuche der vergangenen Jahre berechnet, dass mit dem Abschalten in den Sommermonaten Energiekosten von rund 100 000 Euro eingespart werden können. „Die Duschen in den Turnhallen werden kaum von Schülerinnen und Schülern genutzt. Es sind eher die Vereinssportlerinnen und -sportler, die regelmäßig von der Duschmöglichkeit Gebrauch machen. Hier bitten wir um Verständnis“, sagt Vize-Landrat und Kreis-Schulbaudezernent Roland Esch.
Welche Einrichungen in Hilden davon betroffen sind
Wie viel Geld die Stadt Hilden sparen wird, ist derweil unklar. Hier scheint es auch eher um das Signal und die Ressourcenschonung als um finanzielle Effekte zu gehen.
In Hilden betrifft die Abschaltung folgende Einrichtungen: Adolf-Reichwein-Schule und Adolf-Kolping-Schule, Beethovenstr. 32-40, Astrid-Lindgren-Schule, Zur Verlach 42 und Richrather Str. 186, Gemeinschaftsgrundschule Schulstr. 40-42, Helmholtz-Gymnasium, Am Holterhöfchen 30, Marie-Colinet-Sekundarschule, Am Holterhöfchen 26, Walter-Wiederhold-Schule, Düsseldorfer Str. 148, Wilhelm-Busch-Schule, Zur Verlach 42 und Richrather Str. 134, Wilhelm Hüls-Schule, Augustastr. 29, Turnhalle zur Verlach 42, Turnhalle Grünstraße 4, Turnhalle und Sportstätte Furtwängler Str. 2 mit Area 51, Turnhalle und Sportstätte Hoffeldstr., Turnhalle Schützenstr., Turnhalle Am Holterhöfchen 30, Turnhalle Weidenweg mit Jugendtreff sowie zwei Turnhallen Am Holterhöfchen 26.