Haan Abwasser kostet Stadt Haan viel Geld

Haan. · Rund 1,5 Millionen Euro jährlich muss die Kommune für die Bewältigung des Abwassers zahlen.

Der Blick ins Innere eines Kanals. Abwasserbeseitigung ist in Haan bis zum Jahr 2031 in einem Konzept festgeschrieben.

Foto: dpa, Frank Rumpenhorst

Etwa 1,5 Millionen Euro nimmt die Stadt Haan künftig Jahr für Jahr in die Hand, um ihr Abwasser-Beseitigungskonzept umzusetzen. Dazu gehören sowohl Sanierungsarbeiten an den Kanälen, als auch zahlreiche andere Maßnahmen.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr wurde jetzt sowohl das Konzept für die nächsten sechs Jahre besprochen, als auch eine grundsätzliche Analyse der Situation in der Gartenstadt vorgelegt.

Die Zahlen und Fakten sind interessant: „Im Stadtgebiet von Haan leben zurzeit rund 31 000 Einwohner. Davon sind etwa 98 Prozent an das Kanalnetz der Stadt angeschlossen“, berichtete ein Vertreter des beauftragten Ingenieurbüros Fischer dem Fachgremium.

Das Haaner Kanalnetz ist
heute etwa 200 Kilometer lang

Mit dem Bau des Kanalnetzes wurde demnach Anfang des 20. Jahrhunderts begonnen. Es weist heute eine Länge von ungefähr 200 Kilometern auf. Die Entwässerung im Stadtgebiet erfolgt überwiegend im Mischsystem (etwa 165 Kilometer). nur vergleichsweise wenige Teilbereiche werden im Trennsystem entwässert (rund zehn Kilometer Schmutzwasserkanal und etwa 30 Kilometer Regenwasserkanal).

Das Niederschlagswasser behandelt die Stadt in 17 Regenüberlaufbecken. Zwölf Becken wurden dem Bergisch-Rheinischen Wasserverband (BRW) übertragen, fünf Becken betreibt die Stadt Haan. In Haan befinden sich 49 Teileinzugsgebiete mit 47 Einleitungsstellen, die bis auf eine (Moorbirkenweg) alle in Gewässer einleiten. Davon leiten 30 Stellen Niederschlagswasser aus Trennsystemen und 17 Stellen das Entlastungswasser aus Regenwasserbehandlungsanlagen (Mischsystem) ab.

„Wegen der besonderen Situation im Außenbereich können aufgrund technischer Randbedingungen und eines unverhältnismäßig hohen Aufwandes nicht alle bebauten Grundstücke an die Kanalisation angeschlossen werden“, hieß es jetzt im Rahmen der Präsentation. Derzeit werden noch 112 Objekte (die ungefähr 370 Einwohner betreffen) über Kleinkläranlagen oder abflusslose Gruben dezentral entsorgt. Für diese verbleibenden Außenbereiche soll aufgrund ihrer großen Entfernungen zu möglichen Anschlusspunkten (mit wenigen Ausnahmen) kein Anschluss an die zentrale Kanalisation vorgesehen werden.

Mit der Umsetzung von Kanalsanierungen wurde dem Konzept zufolge bereits am Linden-, Erlen-, Buchen- und Eschenweg begonnen. Ebenfalls in der Umsetzung befinden sich die Maßnahmen am Kastanienweg, Zur alten Gesenkschmiede sowie die Kanalerweiterung an der Landstraße. Im vergangenen Jahr hat die Stadt Haan im Tiefbauamt zwei weitere Mitarbeiter eingestellt, um zukünftig die Umsetzung voranzutreiben. Dennoch hätten einige Maßnahmen verschoben werden müssen, hieß es jetzt im Ausschuss.

Das Abwasserbeseitigungskonzept für Haan wurde 1985 erstmalig aufgestellt und 1986 vom Rat beschlossen. Eine erste Fortschreibung erfolgte im Jahr 1994, die zweite 1999 und die jüngste 2014. Gemäß des Landeswassergesetzes sind die Städte verpflichtet, den Stand der Abwasserbeseitigung alle sechs Jahre vorzulegen.