Straßentausch: In Haan bleibt alles beim Alten

Die Politik diskutierte lange über die Verkehrssituation.

Foto: Köhlen

Haan. Großer Bürger-Andrang im historischen Sitzungssaal des Rathauses: Die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr diskutierten über den geplanten Tausch der Martin-Luther- und der Turnstraße sowie das damit zusammenhängende Konzept, Haan vom Lkw-Verkehr zu entlasten. Das geht jetzt schon viele Jahre so.

Die rund 50 Bürger waren offenbar in der Erwartung gekommen, dass Landrat Thomas Hendele oder ein anderer Vertreter des Kreises kommen und etwas zu beiden Dauerproblemen sagen werde. Sie wurden enttäuscht. Erst auf Nachfrage von Meike Lukat (WLH) räumte der Technische Beigeordnete Engin Alparslan ein, dass die Gartenstadt schon mehrfach den Kreis nach Haan eingeladen habe: „Es ist uns nicht gelungen, irgendjemand in den Ausschuss zu holen.“

Der Haaner Baudezernent erläuterte unmissverständlich, was vielen Politikern und Bürgern nicht gefallen wird: Dass die Kreis-Straßen (wie die Turnstraße) zum überörtlichen Straßennetz gehören. Und dass der Kreis Mettmann dort allein das Sagen hat. „Ich bin mir sicher, dass das Ergebnis am Ende hier niemand gut finden wird“, meinte Alparslan. „Ich glaube, es gibt gar keine vernünftige Lösung — zumindest nicht im Rahmen des Gesetzes.“

Meike Lukat (WLH) verlangte, die Stadt solle eine Bürgerinformation durchführen — um den Kreis unter Druck zu setzen: „Wir sprechen mit den Haaner Bürgern, um der Verwaltung vorzugeben, wie sie in die Gespräche mit dem Kreis und der Bezirksregierung gehen soll.“ Denn diese seien ja nicht-öffentlich. Dafür fand die WLH jedoch keine Mehrheit. Das mache erst Sinn, wenn sich eine Lösung abzeichne, sagte Reinhard Zipper (FDP).

Das lehnte Andreas Rehm (Grün-Alternative Liste) ab: „Das bringt uns keinen Schritt weiter.“ Das gelte auch für eine Bürgerinformation: „Wir würden etwas versprechen, was wir nicht halten können.“ Der Kreis wolle jetzt juristisch prüfen, ob er der Stadt Haan einen Schritt entgegenkommen könne. „Dann ist auch der Kreis schlauer. Er hat schon verstanden, dass wir diese Lösung nicht wollen.“

Fazit nach gut 50 Minuten Diskussion: Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit dem Kreis erneut Gespräche mit der Bezirksregierung zu führen. Mit anderen Worten: Alles beim Alten.