Streit mit Vermieter ums Laminat
Obwohl die Nachmieterin den Bodenbelag übernehmen möchte, soll eine Hildenerin alles herausreißen lassen.
Hilden. Ärger mit dem Vermieter ist immer ein Problem. Selbst, wenn der Mieter vor dem Auszug steht. So ergeht es derzeit Renate Boddenberg (70), die ihre Wohnung beim Gemeinnützigen Bauverein Hilden zum 28. Februar gekündigt hat. Streitobjekt ist der Laminatboden, den sie in ihrer Wohnung hat verlegen lassen.
Das Laminat soll raus, denn laut Mietvertrag müssen Veränderungen in der Wohnung beim Auszug rückgängig gemacht werden. Rechtlich sieht sich der Bauverein auf der sicheren Seite.
Gleichwohl spricht Funda Altun vom Mieterbund Solingen-Hilden, an den sich Boddenberg gewandt hat, von „Schikane“. Denn die Mieterin hat es sogar schriftlich, dass die Nachmieterin den Boden „wie gesehen“ übernehmen möchte.
„Wir wollen vorrangig unsere neuen Mieter schützen“, sagt Lars Dedert, Geschäftsführer des Bauvereins, zum Beharren auf die Vertragserfüllung. „Wenn Schimmel oder Feuchtigkeit unter dem Boden ist, haben wir ein großes Problem“, sagt er.
Boddenberg versichert, dass das Laminat fachgerecht und mit Trittschalldämpfung verlegt wurde. Außerdem garantiert die Nachmieterin dem Bauverein, keinerlei Beanstandungen bezüglich des Bodens wegen eventueller Kratzer oder dergleichen geltend machen zu wollen. Zu einem Meinungswandel führt das aber nicht.
Vielmehr sieht es Dedert als Erpressungsversuch der Mieterin, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Die Mieterin wiederum beklagt sich beim Mieterbund, beim Einzug nicht darauf aufmerksam gemacht worden zu sein, dass der Belag beim Auszug wieder entfernt werden müsse.