Streudienst bereit: Es bleibt kalt
Die Salzlager sind voll. Ausgebracht wird bei Eis und Schnee ein Sole-Salz-Mix.
Hilden. Wer beim Zentralen Betriebshof in Hilden arbeitet, der muss fähig zum Multitasking sein. Wer im Sommer die Harke schwingt, um die Beete in städtischen Grünanlagen in Schuss zu bringen, der muss im Winter zur Schneeschaufel greifen.
Und Fahrzeuge, die bei warmer Witterung die Straße reinigen, lassen sich dank weniger Handgriffe in Streufahrzeuge umwandeln. Vier Lkw stehen dem Betriebshof in Hilden dafür zur Verfügung. Außerdem sind zwei Kleinfahrzeuge und vier mittelgroße Pritschenfahrzeuge bereit zum Einsatz in winterlicher Kälte.
Dieser Tage soll es wieder so weit sein: Die Wettervorhersage hat Temperaturen im Frostbereich sowie Schneefall vorhergesagt. Es werden nicht die ersten Einsätze für Personal und Schneeräumfahrzeuge in dieser Saison sein. 130 Tonnen ihres auf rund 700 Tonnen bemessenen Salzvorrates hat das Team um den Leiter des städtischen Bauhofs, Ulrich Hanke, in den vergangenen Wochen bereits verbraucht. „Wir werden mit Sicherheit nachordern“, sagt er, denn der Winter ist für die städtischen Mitarbeiter gefühlt erst im März vorbei. Dann ist keine Gefahr mehr für nächtlichen Frost und Blitzeis. Denn es ist nicht etwa der Schneefall, der den Männern des Bauhofs die meisten winterlichen Einsätze beschert, sondern das Glatteis.
Daher sind Hanke und seine Mitarbeiter bereits in Alarmbereitschaft, wenn das Quecksilber knapp unter die Fünf-Grad-Marke rutscht — dann kann es bereits zu überfrierender Glätte kommen. Um das zu kontrollieren, fahren die Mitarbeiter nachts ab 2 Uhr alle zwei bis drei Stunden los, um die Straßen in Hilden zu begutachten. Dabei vollziehen sie auch schon mal Bremstests, um zu prüfen, ob der Wagen rutscht. Ist das der Fall, rücken die Streufahrzeuge aus. Längst streuen die Mitarbeiter dann nicht nur bloßes, körniges Salz. Auf die Straßen wird vielmehr ein Gemisch aus Salz und Sole, also in Wasser gelöstem Salz, aufgebracht. Mit Wasser gegen Eis? Klingt widersprüchlich. „Diese Mischung sorgt dafür, dass das Salz auf der Fahrbahn besser kleben und liegen bleibt“, erklärt Hanke. Salzkörnchen würden sofort wegspritzen, wenn Autos darüber fahren, und könnten nichts mehr ausrichten. Dank der Sole „können wir eine geringere Salzmenge ausbringen“. Das schont die Umwelt und den städtischen Etat. Die Salzvorräte in der Gartenstadt sind mit 800 Tonnen so groß wie selten. Das liegt daran, dass die Stadt Haan sich zu einer Art Einkaufsgemeinschaft zusammengeschlossen hat.