Tagesmütter dringend gesucht
Die Stadt kann dem erhöhten Bedarf kaum nachkommen.
Haan. Weil die Stadt immer auf der Suche nach Tagesmüttern und -vätern ist, um den Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren zu decken, hat sie jetzt rund um die Tagespflege informiert. Unter den Zuhörern waren sowohl Tagesmütter, die diesen Beruf bereits ausüben, als auch Frauen und Männer, die sich noch nicht entschieden haben, ob sie diese berufliche Richtung einschlagen möchten.
In der Runde war auch Stefan Lennartz. Er hat zwei Kinder („Die sind aber schon groß“) und vier Enkelkinder. Er denkt darüber nach, sich für die Tagespflege zu qualifizieren.
„Ich möchte mich über die Voraussetzungen informieren, die für die Tagespflege notwendig sind und vor allem auch über den Bedarf“, sagte er. Die Arbeit möchte er sich dann mit seiner Frau Brigitte teilen. Beide kommen aus dem Sozialbereich. Sollte sich Lennartz für diese Laufbahn entscheiden, könnte er der erste Tagesvater in Haan werden.
Andrea Lukaschewski besuchte die Veranstaltung aus beruflichen Gründen. Sie ist Leiterin des Ökumenischen Familienzentrums an der Breidenhofer Straße. „Ich bin hier, weil wir im Kindergarten Tagesmütter und Eltern miteinander in Kontakt bringen“, sagte sie.
Von Beate Schaerfke-Rehmet, Leiterin des Fachbereichs Kindertagespflege der Stadt, erfuhren die Zuhörer, dass es eine schwierige Aufgabe werde, dem erhöhten Bedarf gerecht zu werden, wenn zum 1. August 2013 der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Einjährige gilt. „Die Stadt sucht händeringend nach neuen Tageseltern“, sagte sie. Derzeit gibt es in Haan 24 Tagesmütter, die 57 Kinder betreuen.
„Wer sich für die Tagespflege interessiert, braucht mindestens einen Hauptschulabschluss“, sagte die Fachbereichsleiterin. Darüber hinaus sind ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis und ein Gesundheitszeugnis notwendig. Das Jugendamt prüft außerdem, ob für das Tageskind Platz zum Spielen und zum Ausruhen zur Verfügung steht.
Eine weitere Voraussetzung ist die Teilnahme an einer Qualifizierungsmaßnahme. Kurse bieten die Volkshochschule und das Evangelische Familienbildungswerk an. Weitere Informationen erteilt Beate Schaerfke-Rehmet unter Telefon 02129/ 911 153.