Trabbis und Schwalbe-Roller in Hilden
Zum Tag der deutschen Einheit gibt es einen Festakt — und ein besonderes Treffen für Fans alter Ost-Fahrzeuge.
Hilden. Zehn „Schwalben“, 20 Trabbis und einige Wartburgs werden am Freitag in der Innenstadt an die DDR erinnern: Auf Einladung der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) und der CDU Hilden sind einige Clubs mit den Ost-Oldtimern in der Stadt zu Gast. Von 11 bis 15 Uhr sollen sie sich auf dem Ellen-Wiederhold-Platz versammeln.
Anlass ist der Tag der deutschen Einheit, der im Bürgerhaus mit einem Festakt begangen wird und bei dem diesmal der Chefkonstrukteur der Simson-Werke Suhl spricht, die bis zum Jahr 2002 nicht nur die legendären Schwalben, sondern weitere Krads bauten: Joachim Scheibe.
„Es war zwar eine Menge Organisation nötig“, sagt Fred-Harry Frenzel, Vorsitzender der MIT Hilden, „aber es hat sich erneut gelohnt.“ Er freue sich über die Zusage Scheibes, der nun seit sieben Jahren das Fahrzeugmuseum Suhl leitet. Der Clou: Während also der Ingenieur im Bürgersaal spricht, sind die Schwalbe-Roller, mit denen er so eng verbunden ist, im Hof des Hauses zu bestaunen.
„Wir wollen mit dem Programm Aufmerksamkeit erregen“, erklärt Frenzel, „es ist erst 25 Jahre her, dass die DDR fiel — aber gerade Jüngere haben überhaupt keinen Bezug mehr zu diesem wichtigen Teil der Geschichte.“
Auch die Clubs, die ihre Schwalben und Roller mitbringen und die von Frenzel und dem CDU-Vorsitzenden Jörg Brandenburg eingeladen worden sind, haben nicht nur Jux im Sinn: Viele haben enge Kontakte nach Ostdeutschland oder Verwandte dort, andere wollen helfen, die Erinnerung an Zeiten wachzuhalten, in denen es vielen Deutschen wesentlich schlechter ging als heute.
Frenzel hofft zudem, dass der Originalwagen Honeckers, der in Recklinghausen stationiert ist, den Weg nach Hilden findet. Als Kontrastprogramm bringen die Stadtwerke einige ihrer E-Fahrzeuge mit.
Das Programm in Hilden ist das einzige weit und breit, das sich mit dem Tag der deutschen Einheit befasst: Ritualisierte Veranstaltungen gibt es in den NRW-Städten kaum, auch sind die ehemaligen Partnerschaften zu ostdeutschen Städten größtenteils zum Erliegen gekommen.
Hilden hatte nach dem Mauerfall Verwaltungshilfe gegeben und war zu dem Zweck in Taucha aktiv. Haan hat seitdem eine Partnerschaft mit der Goethestadt Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt, die heute vor allem touristisch ausgelebt wird.