Transponderchips für die Müllentsorgung
In sechs Wochen sollen die Chips zum Einsatz kommen und die Gebührenmarken auf den Mülltonnen ersetzen.
Haan. Die Tage der Gebührenmarken auf den Haaner Mülltonnen sind gezählt. Denn in gut sechs Wochen sollen die Transponderchips, mit denen die Stadt die grauen Restmüll- und die braunen Biomülltonnen vor einigen Monaten hat versehen lassen, ihren Dienst aufnehmen.
Mit diesem Chip identifiziert die Stadt die Behälter und kann sie den Häusern zuordnen, zu denen sie gehören, Mehrfachleerungen verhindern und auch schneller für Ersatz sorgen, wenn eine Tonne verschwindet oder im Müllwagen versenkt wird.
„Damit das funktioniert, müssen die Tonnen und Container mit den Adressen, zu denen sie gehören, verknüpft werden“, erläutert Projektleiter Stephan Vogt von der Firma C-Trace, der mit seinem Kollegen André Jörgens die Zuordnung der Tonnen organisiert. „Wir sprechen davon, dass wir die Behälter verheiraten“, fügt Vogt hinzu.
In der kommenden Woche schreibt die Stadt Haan alle Gebührenzahler an und informiert sie über die bevorstehende „Hochzeit“. „Wir schicken vier Teams ins Stadtgebiet, die die Behälter straßenweise zuordnen“, erläutert Vogt. Dafür müssen die Eigentümer den im Brief beigelegten Adressaufkleber auf ihre grauen und braunen Tonnen kleben und sie zu dem im Brief genannten Termin an ihre Grundstücksgrenze stellen.
Die Mitarbeiter der Firma C-Trace werden diese Papieretiketten durch einen wasserfesten Aufkleber ersetzen, der die Behälternummer, die Adresse, das Volumen der Tonne und gegebenenfalls auch den Abfuhrrhythmus anzeigt. Diese Informationen werden dem Chip zugeordnet, der beim Leeren der Behälter über eine Antenne am Müllwagen ausgelesen wird. Die Informationen werden gespeichert und der Stadt übermittelt.
„Das erste Mal nach der Zuordnung der Tonnen werden wir alle Behälter leeren“, versichert Abfallberaterin Carmen Viehmann. Die Müllgefäße, die dann noch nicht registriert und mit dem wasserfesten Adressaufkleber versehen sind, erhalten dann einen Hinweis für die Eigentümer, sich bei der Stadt zu melden. „Dann holen wir die Zuordnung nach“, sagt Viehmann, die dafür mit ihrem Kollegen Jürgen Willems geschult wird.
50 000 Euro kostet die Umstellung von Gebührenmarken auf die Technik mit den Transponderchips, die im Gebührenhaushalt verrechnet werden. Weil die Stadt beim Ankauf der gebrauchten Müllgefäße im vergangenen Jahr viel Geld gespart hat, „werden die Müllgebühren nicht steigen“, versichert Bauverwaltungsamtsleiter Bernd Duske.
Er kann sich vorstellen, dass die neue Technik irgendwann einmal dazu führt, dass es eine Mindestanzahl an Leerungen geben wird, und jede weiter Leerung individuell abgerechnet wird. Bernd Duske: „Das wäre technisch machbar und auch gerechter.“