Trödelmarkt macht auch im Schnee Spaß
Der weihnachtliche Markt in der Haaner City lief zum 44. Mal. 160 Standbetreiber waren dabei.
Haan. Die Krippen, die Michael und Heike Bongartz aufgebaut haben, sind schon weiß, und so manche Figur ist im Schnee versunken. Aber die Bongartz‘ nehmen es gelassen. „Das ist doch das passende Weihnachtswetter“, meint Heike, während Michael eine zusätzliche Plane besorgt, mit der sie ihr Pavillondach etwas erweitern wollen. „Die Krippen baut mein Mann schon seit gut acht Jahren“, verrät Heike. Auf die Idee hat ihn ein Museum in Neuwied gebracht. „Wir hatten dort einen Campingplatz, und in Neuwied gibt es das größte Wurzelholz-Krippen-Museum der Welt“, erzählt Heike Bongartz.
Diese Wurzelholz-Krippen haben ihn auf die Idee gebracht, selbst Krippen zu bauen. Ihr Mann benutzt dafür nur Naturmaterialien wie Rinde, Tannenzapfen, Holz und Moos. „Dann besorgen wir die Figuren und bestücken die Krippen damit“, sagt Heike. An einer großen, rund ein Meter langen Krippe baut Michael Bongartz schon mal drei bis vier Tage.
Der weihnachtliche Trödelmarkt in Haans Innenstadt ist eine passende Gelegenheit, um die Krippen zu verkaufen. Trotz des beständigen Schneefalls sind die Stände gut bestückt und viele Besucher halten nach einem hübschen Weihnachtsgeschenk, einer Antiquität oder einem Schnäppchen Ausschau. „Der Markt ist Kult“, stellt Manuela Cibir fest, die extra aus Wuppertal gekommen ist. „Normalerweise gehe ich auf Trödelmärkte, wenn es wärmer ist“, gibt sie zu.
Aber den weihnachtlichen Trödel in Haan möchte sie nicht vermissen — trotz der Kälte. „Ich bin schon seit fünf Uhr hier“, erzählt sie. Da sie auch wertvolles Porzellan dabei hat, sind alle Stücke einzeln eingepackt, weshalb sie viel Zeit zum Aufbau gebraucht hat. Außerdem hat Manuela Cibir Kleidung mitgebracht.
Nicht weit davon gibt es selbst gebackene Weihnachtsplätzchen bei „Frau Erika“. Sie hat mit drei Sorten angefangen. „Inzwischen sind es 14 Plätzchen- und drei Trüffelsorten“, verrät „Frau Erika“. Dahinter steckt jahrelanges Ausprobieren. „Manche Rezepte sind auch selbst erdacht.“ So gibt es die Eierlikör-Kokos-Trüffel nur bei ihr. Aber auch klassische Kokosmakronen oder Spritzgebäck werden gerne gekauft.
Gegenüber bietet Ellen Garlich ihre Arbeiten an: Tassen, Kerzenständer, Schalen — alles Unikate, alles für moderate Preise zu haben. „Wenn die Werkstatt voll ist, muss ich raus und verkaufen“, meint Ellen Garlich lächelnd. Die Keramikarbeiten sind ihr Hobby, aber eines, das sie seit vielen Jahren sehr professionell betreibt. „Ich bin schon zum 43. Mal auf dem weihnachtlichen Trödelmarkt“, erzählt sie. Nur ein einziges Mal hat sie ausgesetzt. „Da war ich schwanger“, sagt sie.
Und zufrieden zeigen sich auch die Kunden: „Ich habe mir einen Pullover gekauft und ein paar DVDs“, erzählt Mirja Langen. Spannende Filme sind dabei. „Damit kann ich es mir an tristen Winterabenden zuhause gemütlich machen“, meint sie schmunzelnd.