Unternehmer fordern freie Fahrt zur Weststraße
Nach acht Jahren behandelt der Rat das Thema erneut. Ortsansässige Firmen wollen die Sperrung aufheben lassen.
Hilden. Für Peter Münch, geschäftsführender Gesellschafter der Firma Münch-Edelstahl mit Sitz an der Weststraße, ist die Lösung ganz einfach: Von der Düsseldorfer Straße aus muss die Zufahrt zur Weststraße in Höhe des Autohauses Brandenburg wieder geöffnet werden. Dann wären einige Verkehrsprobleme gelöst. „Wer aus Richtung Bahnhof kommt, hat anderthalb Kilometer mehr Wegstrecke ins Industriegebiet“, sagt der Unternehmer.
400 bis 500 Autofahrer müssen diesen Umweg nehmen, schätzt Münch — allesamt Beschäftigte der ortsansässigen Unternehmen. Das kostet Zeit und Geld. „Und an der Liebigstraße knubbelt sich der Verkehr doch ohnehin schon.“ Acht Jahre, nachdem der letzte Vorstoß in diese Richtung nichts erbrachte, wollen die im Gewerbepark Süd ansässigen Betriebe mit Hilfe der FDP nun erneut ihr Glück versuchen. Auf der Tagesordnung der Ratssitzung heute steht auch der Programmpunkt „Runder Tisch Weststraße“.
Dahinter steckt der Versuch, die ungeliebte Sperrung der Weststraße abzubauen und die Durchfahrt für den Pkw-Verkehr freizugeben. Lkw müssten aufgrund der Enge weiterhin über die Liebigstraße fahren. Auch Marcel Prause, Mitinhaber des gleichnamigen Autohauses, würde eine freie Durchfahrt begrüßen. Schon 2007 versuchte die Firma Prause mit Hilfe des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, die Sperrung aufheben zu lassen. Das Gericht lehnte jedoch das Anliegen per Rechtsbeschluss ab. 2010 wagte die FDP noch einmal einen entsprechenden Vorstoß, den der Stadtentwicklungsausschuss jedoch mehrheitlich ablehnte.
In dem aktuellen Vorsitzenden des Hildener Industrie-Vereins, Michael Kleinbongartz, sah Prause einen neuen Hoffnungsträger. „Den habe ich direkt zu Beginn angeschrieben, damit er Druck macht“, sagt Prause. Und tatsächlich setzt sich auch FDP-Mitglied Kleinbongartz für eine Aufhebung der Sperrung ein. Allerdings haben sich auch die Gegner zu Wort gemeldet. Es sind Anwohner, die mit Blick auf die dort lebenden Familien mit Kindern — darunter auch Flüchtlingsfamilien — auf die Gefahren verweisen, die durch das Wegfallen der Sperrung entstehen würden.
Die Stadtverwaltung will nun einen Runden Tisch einrichten, „um einen Austausch zwischen Anwohnern und Industriebetrieben zu organisieren“, erläutert Heinze. Der Termin, zu dem Anwohner wie Gewerbetreibende eingeladen sind, ist am Dienstag, 26. Januar, 17.30 Uhr, in der Caféteria des Bürgerhauses. „Es geht darum, die beiden Gruppen zusammen zu bringen“, sagt Heinze. Eine Lösung des Problems hat auch er noch nicht vor Augen: „Aus meiner Sicht muss das Ergebnis offen sein.“