Haan Arthur gewinnt Vorlese-Wettbewerb

Haan. · Drei Jungen standen im Finale des Stadt-Entscheides. Sie machten es der Jury nicht einfach.

Vorlesewettbewerb-Sieger Arthur Behnke (Gymnasium Haan) muss nächsten Freitag beim Kreisentscheid in Langenfeld antreten.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Arthur Behnke ist der beste Vorleser der Stadt. So entschied es eine mehrköpfige Jury Mittwochabend beim Stadtentscheid des bundesweiten Vorlesewettbewerbs. Der elfjährige Gymnasiast setzte sich knapp gegen seine beiden Mitfinalisten, Maximilian Louzi und Yannick Klaassen, der Waldorf- und Gesamtschule durch. Für Arthur geht es schon nächste Woche weiter zum Kreisentscheid nach Langenfeld. Es war ein sehr knappes Rennen, das Arthur in der Stadtbücherei für sich entscheiden konnte. Alle drei Finalisten hatten sich, nach dem Sieg an ihren jeweiligen Schulen bestens auf den Wettbewerb vorbereitet und machten es der Jury, bestehend aus Vertretern der Lokalpolitik und Bibliotheksleiter Roman Reinders, keinesfalls leicht, sich für einen Stadtsieger zu entscheiden. Es blieb bis zur Verkündung spannend.

Mitschüler und Familie
von Arthur hörten gespannt zu

Arthur trat als erstes an den Vorlesetisch: Neben der Jury hatten sich auch zahlreiche Zuhörer eingefunden, Mitschüler und Familie der Finalisten. Nervosität und Anspannung waren keinem der drei anzumerken. Sie präsentierten sich, trotz ihres jungen Alters, souverän und textsicher. In der ersten Runde galt es, einen Auszug aus einem von selbst ausgewählten Buch vorzulesen. Im Anschluss daran erhielten die Schüler einen Fremdtext, der es in sich hatte. Der Elfjährige hatte den dritten Band der Harry-Potter-Reihe mitgebracht und las fesselnd und unterhaltsam aus „Der Gefangene von Askaban“ vor. Ein Buch, das Arthur – der am liebsten Fantasy-Bücher liest – sehr gut kennt, wie er erzählte. In knappen drei Minuten schlüpfte der Gymnasiast, der vornehmlich am Abend vor dem Schlafengehen liest, abwechselnd in die verschiedenen Rollen und hauchte ihnen durch unterschiedliche Stimmfarben Leben ein. Die Zuhörer verfolgten gebannt die Geschichte. Nach drei Minuten ertönte ein lauter Klingelton und der nächste Vorleser war dran.

Yannick Klaassen (12), bester Vorleser der Gesamtschule, die zum allerersten Mal einen Finalisten stellten, las aus der bekannten Jugendbuchreihe „Fünf Freunde“ von Enid Blyton vor. Auch er trug die Passagen flüssig und betont vor. Die Juroren beobachteten ihn aufmerksam und machten sich Notizen. Maximilian Louzi (12) las ebenfalls makellos aus „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner vor. Nach der ersten Runde war kein eindeutiger Sieger festzustellen. Für die zweite Prüfungsaufgabe hatte Bibliotheksleiter Roman Reinders, als Fremdtext, Auszüge von Karl Valentins Kurzgeschichten ausgewählt. Eine knifflige Aufgabe für die Schüler, sind die Texte des Komikers schließlich durch seinen bayrischen Zungenschlag geprägt. Doch trotz der zusätzlichen Schwierigkeit, meisterten die Finalisten ihre Aufgabe und brachten sich und das Publikum mehrmals zum Schmunzeln.

Die Jury zog sich zur Beratung lange zurück. Am Ende entschieden Feinheiten, gestand Reinders: „Sie waren alle drei wirklich sehr gut und es war schwer, aber wir glauben, Arthur war beim Fremdtext souveräner.“