Haan Haan saniert Schillerstraße zuerst

Haan. · Das Tiefbauamt hat ein Programm zur Straßensanierung aufgestellt. Es umfasst 47 Projekte, die bis 2034 rund 26,5 Millionen Euro kosten werden.

Die Schillerstraße Haan hat’s nötig: Dicke Löcher haben sich im Asphalt aufgetan.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Das Haaner Straßennetz ist sanierungsbedürftig. Das ist keine neue Erkenntnis, aber mit der Vorlage des neuen Straßensanierungsprogrammes eine mit aktuellen Zahlen bezifferte. Auf mehr als 26 Millionen Euro summieren sich 47 aufgeführte Projekte, die zwischen 2020 und 2034 realisiert werden sollen. Das neue Sanierungsprogramm wurde vom Tiefbauamt auf der Basis des gleichen Papiers aus dem Jahre 2005 entwickelt. Damals schon war ein Sanierungsstau von 7,4 Millionen Euro ermittelt worden.

Vor fast genau zehn Jahre sprach der damalige Technische Beigeordnete Matthias Buckesfeld Klartext. Der Dezernent, der als erster auf wirtschaftliches Denken bei der Verwendung von Sanierungsmitteln drängte, stellte fest, dass bis 2009 nur vier von zwölf Maßnahmen aus der Liste von 2005 realisiert worden waren. „Wir haben nur 66 von 100 Prozent verbaut. Das war unwirtschaftlich, und Geld ist verschwendet worden!“

Im Straßensanierungsprogramm ist das Anlagevermögen in 400 Einzelabschnitten beschrieben worden. Schon Buckesfeld stellte 2009 fest, dass das Programm deutlich in Verzug geraten sei. Um den damaligen Wert des Straßenvermögens (35 Millionen Euro) nur zu erhalten, müssten jährlich 560 000 Euro (1,6 Prozent) investiert werden.

Im aktuellen Straßensanierungsprogramm bleibt das Tiefbauamt – trotz der Einstellung eines weiteren Ingenieurs personell sehr knapp besetzt – hinter dieser Marke zum Teil zurück. Zwei bis drei Einzelmaßnahmen soll es pro Jahr geben mit einem Gesamtvolumen zwischen 400 000 und 600 000 Euro. Auftakt soll die Sanierung der Schillerstraße in 2020 sein. Diese Verbindung zwischen Kaiser- und Dieker Straße ist eine echte Marterstrecke für das Autofahrwerk. Die schon 2005 mit oberster Priorität betriebenen Sanierungspläne wanderten in die Schublade, da erst der Bau des Windhövel-Centers abgewartet werden sollte. Das kam aber nicht.

Eine einfache Deckensanierung reicht bei den Straßen nicht mehr

Für die einzelnen Straßen sind die Flächen ermittelt und mit einem Ansatz von 145 Euro je Quadratmeter versehen worden. Außerdem sind jährliche Kostensteigerungen von drei Prozent eingerechnet. Da eine einfache Deckensanierung bei den Straßen nicht mehr möglich ist, wurde bei der Schätzung der Kosten ein Vollausbau zu Grunde gelegt. Dies beinhaltet den Ausbau und Erneuerung der gesamten Asphaltschichten, des Gehwegbelags, sowie der Schottertrag- und Frostschutzschichten.

Durch in der Vergangenheit mit Blick auf das Haushaltsdefizit zurückgestellten Maßnahmen hatten zur Folge, dass der Aufwand des Betriebshofes für Ausbesserungsarbeiten immer weiter anstieg, ohne dass damit die Lebensdauer der Straße verlängert worden wäre.