Haan Frauenchor zeigt sich selbstironisch

Haan. · Die Gesangsgruppe begeisterte das Publikum bei seinem Jahreskonzert in der Alten Pumpstation.

Der Frauenchor „Loses Mundwerk“ gab in der Alten Pumpstation in Unterhaan sein Jahreskonzert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

„In jeder Frau steckt ein Stück Hefe“ sangen die Frauen des Musikschulchors „Loses Mundwerk“ bei ihrem großen Konzert in der Alten Pumpstation. Mit diesem Lied markierten die Sängerinnen nicht nur ihr besonderes Frauenchor-Wertstellungsmerkmal von Lebens- und Sangesfreude, sondern auch mit dem besonderen Schuss Frauen-Selbstironie. Sie erzeugte Leichtigkeit und positive Stimmung beim Publikum.

Die Zuhörer konnten sich am Samstagabend davon überzeugen, dass sich der Chor zu einem Klangkörper entwickelt hat, der anspruchsvolle, stimmgewaltige und hervorragende Chormusik zu bieten hat. Das ist allen voran das Verdienst von Silvia Lamprecht, der Chorleiterin. Die Dozentin der Musikschule Haan für Gesang leitet den Frauenchor seit 2014. Ihre akademische Ausbildung, unter anderem als Musical-Sängerin (Musikhochschule Leipzig), prägt das Repertoire der „Loses Mundwerk“-Frauen.

Die Gruppe gab interessant arrangierte Welthits zum Besten

Beim Konzert in der Alten Pumpstation am Samstag wurden darum auch äußerst interessant arrangierte Welthits zum Besten gegeben. Anspruchsvoll, pfiffig und auch schon mal mutig. Eines der Lieblingsstücke von Silvia Lamprecht: „Hymn“ von Karl Jenkins. Darüber hinaus wurden traditionelle irische Songs und afrikanisch inspirierte Popsongs geboten.

Die Leitung des Musikschul-Chors hat Silvia Lamprecht von Ursula Becker übernommen. Die hatte den Chor im Jahr 1992 in der Musikschule, damals noch unter der Leitung von Eva Dämmer (heute Musikschule Hilden), gegründet. Die anfängliche Idee eines gemischten Chors wurde schnell verworfen, da die Frauen in der großen Überzahl waren, der Name „Loses Mundwerk“ fand allgemeine Anerkennung.

Im November ist Ursula Becker gestorben. Zu ihrem Gedenken sang der Chor gleich am Anfang des Konzertes „Sentimental Journey“, ein beliebter Evergreen, den der Chor schon zu Lebzeiten von Ursula Becker gesungen hatte. Jetzt erhielt der Vortrag noch einmal eine andere Bedeutung, besonders für die Sängerinnen der ersten Stunde.

Neue Leiterin hat viele neue Sängerinnen für Chor gewonnen

Viele neue Stimmen konnte Silvia Lamprecht in den vergangenen Jahren für die Frauenchormusik in Haan begeistern. So ist Susanne Pusch seit drei Jahren mit Euphorie dabei. In der Alt-Stimme war sie beim Konzert auch mit einem Solo zu hören. Und auch Alexandra Donner, ebenfalls Musikschul-Dozentin, und Janine Preuss-Sackenheim sangen enthusiastisch und fröhlich ihr Solo, als sich die Chormitglieder in der Halle der Pumpstation verteilt hatten und den Surround Sound ausprobierten.

Zum zweiten Mal gab der Chor „Loses Mundwerk“ jetzt sein Jahreskonzert in der Pumpstation. Das ist Silvia Lamprecht zu verdanken, die sich seit 2018 im Vorstand des Vereins der Pumpstation-Freunde mit den anderen Aktiven um das Programm kümmert. In früheren Zeiten fanden die Konzerte im Dieker Carrée oder auch in der Aula des Gymnasiums statt.

Eine besondere Attraktion für das Konzert hatte sich Silvia Lamprecht einfallen lassen: Die Kabarettistin Dagmar Schönleber aus Köln unterhielt die Zuschauer in der ausverkauften Pumpstation zwischen den Chor-Auftritten mit Unterhaltsamem, Nachdenklichem und Komischem. Das Publikum dankte es mit Schmunzeln oder schallendem Gelächter.