Wahlhelfer erleben hautnah, wie Demokratie funktioniert

Die 31-jährige Caroline Peter ist eine von 322 Freiwilligen in Hilden.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Bei der Landtagswahl am 14. Mai sind in Hilden 322 Wahlhelfer im Einsatz. Ohne den Einsatz dieser Freiwilligen würde Demokratie nicht funktionieren. Eine von ihnen ist Caroline Peter. Die 31-jährige Diplom-Ingenieurin arbeitet im Planungsamt der Stadt: „Ich habe mich freiwillig gemeldet. Alle meine Kollegen helfen bei der Wahl mit. Für mich ist das eine gute Möglichkeit zu erfahren, wie Demokratie funktioniert.“

Caroline Peter wurde bei ihrer Premiere als Wahlhelferin direkt zur Wahlvorsteherin gemacht

Ihren allerersten Einsatz als Wahlhelferin hatte die junge Frau im Jahr 2014. Da fanden gleich drei wichtige Abstimmungen zugleich statt: Europa-, Kommunal- und Bürgermeisterwahl. Und Caroline Peter wurde bei ihrer Premiere gleich zum Wahlvorsteher, quasi Teamchef, ernannt. „Ja, ich bin ein bisschen ins kalte Wasser geworfen worden“, erzählt die 31-Jährige: „Aber wir waren gut geschult. Und deshalb hatte ich auch ein gutes Gefühl.“ Jedes Wahllokal ist mit acht Helfern besetzt. Es gibt eine Früh- (7.30 bis 13 Uhr) und eine Spätschicht (13 bis 18 Uhr), erzählt Peter: „Alle fangen zusammen an und hören zusammen auf.“

Für die Organisation ist sie als Wahlvorsteher verantwortlich. „Ich habe mich um Kaffee und Kuchen gekümmert“, verrät die junge Frau: „Dann ist die Stimmung besser.“ Die Wahlhelfer sorgen dafür, dass das Wahlgeheimnis gewahrt bleibt. Sie beschließen über die Gültigkeit oder Ungültigkeit von Stimmen und ermitteln das Wahlergebnis. Bei ihrer ersten Wahl 2014 sei die Auszählung einfach gewesen: „Bei jedem Wahlgang hatte jeder nur eine Stimme.“

Bei der Landtagswahl am 14. Mai wird die Auszählung weitaus komplizierter. Wie wird Peter mit ihrem Team im Wahllokal Grundschule Elbsee vorgehen? „Auf den ersten Stapel kommen alle Stimmzettel, auf denen Erst- und Zweitstimme gleich sind“, brieft sie Wahlleiter Klaus Helmer: „Zweiter Stapel nach Parteien sortiert, dritter Stapel nach Bewerbern.“ Für den Notfall hat jeder Wahlvorstand am Wahlabend eine Telefonnummer und kann sich Rat und praktische Hilfe aus Wahlamt im Rathaus holen. Dort arbeiten am Wahlabend bis zu 15 Wahlprofis. Caroline Peter fühlt sich gut vorbereitet. Ihr Stellvertreter ist Kollege Matthias Venter: „Wir haben auch schon 2014 zum Wahllokal zusammengearbeitet.“

Wenn alles klappt, ist der Einsatz für Caroline Peter am 14. Mai gegen 19 Uhr beendet. Nach der Auszählung der Stimmen im Wahllokal bringt sie die Stimmzettel ins Rathaus und füllt dort — ganz wichtig — eine Niederschrift aus. Und dann? „Dann setze ich mich mit einem Glas Rotwein aufs Sofa und schaue mir die Wahl im Fernsehen an“, lacht die 31-Jährige: „Und das mit dem guten Gefühl, ich habe ein bisschen dabei mitgeholfen.“