Wasserwerk bekommt neuen Zaun

Für Spaziergänger und Wanderer bleiben die Wege über das Areal im Ortsteil Karnap durchgängig.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. Die Stadtwerke Hilden haben damit begonnen, das Wasserwerk Karnap komplett einzuzäunen. Es wird gemeinsam mit den Stadtwerken Solingen betrieben und versorgt mehr als 55 000 Menschen Tag für Tag mit Trinkwasser. „In den vergangenen fünf Jahren hat die Zahl der Radfahrer, Spaziergänger und frei laufenden Hunde auf unserem Gelände stark zugenommen“, erläutert Sabine Müller, Pressesprecherin der Stadtwerke Hilden: „Außerdem halten sich häufig Personen auch abseits der Wege auf dem Gelände der Wassergewinnungsanlage auf. Nicht selten sind im Wald sogar Motorradfahrer unterwegs.“ Deshalb hätten die Betreiber jetzt entschieden, die Wassergewinnungsanlagen für rund 65 000 Euro komplett einzuzäunen, sagt Peter Hof, Centerleiter Netze der Stadtwerke Hilden.

Ein solcher Zaun habe schon vor 15 Jahren bestanden, sei jedoch nach und nach wegen Altersschwäche entfernt und nicht ersetzt worden. Ganz wichtig: Das Gelände kann für die Naherholung weiter genutzt werden. Die bestehende Wege bleiben erhalten und werden instand gesetzt. „Die Umzäunung erhält vier Türen für Fußgänger“, erläutert Müller: „Die Zugänge werden mit Info-Tafeln und Nutzungsregeln versehen.“

Markus Schlösser, Leiter der Abteilung Wald und Landschaft vom Stadtdienst Natur und Umwelt der Stadt Solingen, ist Experte für die Bewirtschaftung von Waldflächen, Natur- und Wildschutz. Er befürwortet die geplante Umzäunung: „Der Zaun ist aus Sicht des Umwelt-, Natur- und Artenschutzes positiv zu bewerten, da er hier selten vorkommende Wildarten wie die Waldschnepfe schützt.“ Rund fünf Millionen Liter Trinkwasser werden Tag für Tag in Hilden verbraucht. Das Rohwasser stammt zu 60 Prozent aus den Grundwasserbrunnen im Bereich Karnap und zu etwa 40 Prozent aus Rheinuferfiltrat, das in Baumberg gefördert wird.

Uferfiltrat ist nicht, wie der Name vermuten lässt, gefiltertes Rheinwasser, sondern Wasser, das durch die Kies- und Sandschichten am Rhein zum Grundwasser geworden ist und das aus etwa 30 Metern Tiefe zu Tage gefördert wird. Das Grundwasser wird von Kohlensäure befreit, Aktivkohlefilter holen anorganische Stoffe aus dem Wasser heraus. In großen, mit Kies und Sand gefüllten Filterkesseln bleiben Eisen und Mangan hängen. In einem geringen Maße wird eine 25-prozentige Natronlauge beigemischt. „Früher hat man Kalkmilch verwendet; jetzt ist aber viel weniger Chemie erforderlich“, erklärt der Hildener Wasserwerksmeister Andre Saniewski.